Andreas A. Berse
· 04.06.2022
Genau an der Schnittstelle zwischen Sportwagen und Renngerät war der Ferrari 250 GT angesiedelt. Von KK-Scale rollt er als Monza-Sieger im Maßstab 1:18 aus der Box.
Die Italiener nennen ihn “Passo Corto”, der Rest der Welt 250 GT SWB. Die drei Buchstaben stehen für “Short Wheel Base”, also kurzer Radstand von 2400 Millimetern. Das Coupé mit Fastback wurde zwischen 1958 und 1962 gebaut und verfolgte eine clevere Strategie, die Enzo Ferrari perfektioniert hatte. In der Lusso-Version war der Zweitürer ein eleganter Luxusportwagen mit viel Potenzial, als Competizione mit Leichtbaukarosserie samt Aluteilen ein reinrassiges Renngerät, das sogar auf eigener Achse zur Startlinie fahren konnte. Von der in beiden Fällen atemberaubenden Karosserieform wollen wir jetzt gar nicht einmal reden.
Von der Competizione-Version gab es wohl nur 45 Stück, die allesamt bei Scaglietti umgebaut wurden. Diese Coupés besaßen eine Höchstleistung von 280 PS und hatten die Außenhaut aus Alu exklusiv. Auch die Innenausstatung war für den Rennzweck spartanisch und abgespeckt, um noch mehr Gewicht für den Einsatz in Wettbewerben zu sparen. Die Rennfahrzeuge rollten fast immer auf Speichenrädern von Borrani.
Der Siegerwagen in Rot und mit der Startnummer 62 ging am 4. September 1960 beim Coppa Inter-Europa auf dem Autodromo Nazionale di Monza an den Start und gewann mit einer Runde Vorsprung das Rennen mit einem Stundenmittel von 175,685. Sein Fahrer Carlo-Maria Abate war im Feld mit 28 Jahren damals einer der jüngsten Piloten. Der Turiner gilt heute als einer der besten GT-Starter seiner Epoche, fuhr als Werkspilot für Ferrari und Porsche. Die meisten Rennen bestritt er aber für das Team Scuderia Serenissima aus Venedig des Grafen Giavanni Volpi, so auch den Sieg in Monza. Das rote 1:18-Modell von KK-Scale hat eine wohlproportionierte, geschlossene Die-Cast-Karosserie, ein schwarzes Interieur, Speichenräder mit Zentralverschlüssen und originalgetreu platzierte Startnummern. Preis: 79,99 Euro.