Car Lauer
· 30.09.2022
Wenn ein Modedesigner mit Wohlwollen des Werks einen Porsche 968 umgestalten darf, muss er etwas ganz Besonderes sein. Arthur Kar durfte, und Porsche bringt diesen 968er in seinem Shop.
Eigentlich sollte man meinen, Mode und Porsche würden sich widersprechen. Denn gerade ein Porsche kommt ja bekanntlich nie aus der Mode, sondern schafft den nahtlosen Übergang zum Youngtimer oder Klassiker – manchmal sogar zur heiß begehrten Ikone. Trotzdem sind Mode und Porsche auch enge Seelenverwandte. Gute Mode ist immer ihrer Zeit voraus, gute Sportwagen und Rennwagen sind es auch. Und gerade mit diversen wegweisenden und teilweise schrillen Rennwagen- Dekorationen haben die Zuffenhausener auch immer wieder Design und Stilgeschichte geschrieben – auf der Rennpiste und nicht selten sogar im Look des Siegers.
Ich sage nur Rosa Sau, Martini, Jägermeister oder „psychedelisch“ eingefärbte 917er. Kein Wunder also, dass Porsche beim Thema Mode überhaupt keine Berührungsängste hat, und nun wurde aus dieser Sympathie sogar ein 1:43-Modell, das voraussichtlich im November beim Porsche-Händler im Regal parkt. Das Vorbild liefert der 968 L’Art, den Arthur Kar im letzten Jahr präsentiert hat. Kar ist seit langem Porsche-Fan und -Eigner, aber auch Besitzer des Mode-Labels „L’Art De L’Automobile“. F
ür die Fashion- Week des vergangenen Jahres in Paris durfte der Autofan einen Porsche 968 in Eigenregie mit einer neuen Karosserie und einem veränderten Interieur nicht nur entwerfen, sondern auch voll fahrfertig bauen. Mit freundlicher Genehmigung aus Zuffenhausen. Eine Pariser Werkstatt war 18 Monate damit beschäftigt, die Wünsche von Kar präzise umzusetzen. Die Wahl fiel deshalb auf den Typ 968, weil diese Baureihe 2021 ihren 30. Geburtstag feiern durfte.
Die optische Verwandlung der Transaxle-Legende könnte kaum radikaler ausfallen, was aber auch von einem Modedesigner erwartet werden darf. Der Wagen mutiert zum Roadster mit integriertem Überrollbügel, zeigt ein kantiges Heck und eine runde, bullige Nase. Die Scheinwerfer, die es aber gar nicht gibt, sind mit einer Fuge angedeutet. Denn die Strecke beleuchtet ein tiefer angebrachtes Lichtband, das sich im vorderen Schweller versteckt. Kleiner Gimmick im Bereich des Hecks: In den Rückleuchten verbirgt sich ein „KAR“- Schriftzug. Auch das spezielle Grün für die Lackierung hat Arthur Kar selber für sein Unikat kreiert. Die Sammler dürfen sich im November auf ein passendes 1:43- Modell freuen, für das Minichamps als Hersteller verantwortlich zeichnet.
Es rollt auf schwarzen Fünflochfelgen und hat eine Inneneinrichtung mit Recarositzen, deren Sitzspiegel ein grünes Stoffmuster ziert. Sogar die spezielle Armaturentafel mit zwei Stoppuhren in der Mitte haben die Entwickler aus Aachen prima umgesetzt. Die Lackierung wirkt makellos, der Originalfarbton wurde präzise getroffen. Ein Schmankerl ist die grün-rote Box, in der Minichamps den auf 1986 Stück limitierten 1:43er einparkt. Auf der schwarzen Baseplate ist die Limitierung von 1968 Stück ebenso notiert wie die laufende Nummer des Modellautos, das der Sammler erworben hat. Porsche verkauft den modischen 968 als 1:43- Schmuckstück für 59 Euro