TurbolentZwei 911-Turbo-Unikate in 1:43 und 1:18

Andreas A. Berse

 · 09.09.2024

Turbolent: Zwei 911-Turbo-Unikate in 1:43 und 1:18Foto: Markus Bolsinger
Den 992„remastered“ inspirierte der Porsche 911 Turbo Nr. 1 für Louise Piëch von 1974. Wir zeigen beide Coupés en miniature.
Beide Turbos in 1:43 tragen das „A“ für Österreich.
Foto: Markus Bolsinger

Am 29. August 1974 erhielt Louise Piëch den Turbo Nr. 1 zu ihrem 70. Geburtstag. Dieses Unikat inspirierte ein Team zu einer Reinkarnation der Idee auf Basis der Generation 992 des Elfers. Das Sonderwunsch-Auto – ein Unikat – entwickelte die Exclusive-Manufaktur für den Nahen Osten und Afrika. Das Coupé, Baujahr 2023, ist in GT-Silbermetallic lackiert, hat innen schwarz getönte Fünfarmfelgen, die im Look an die legendären Fuchs-Fabrikate erinnern sollen. Die Sitzmittelbahnen tragen blau-roten Tartanstoff mit Karomuster, und die Instrumente sind grün beleuchtet.

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Die seitlichen„Porsche“-Schriftzüge wurden in einer Mixtur aus Schwarz, Rot und Blau gestaltet. Porsche Classic spendierte einen originalen „turbo“-Schriftzug. Das Fachmagazin „auto motor und sport“ zitiert Patrick Gallas, damals bei der Exclusive-Manufaktur für den Nahen Osten und Afrika zuständig, so: „Wir wollten eine moderne Version eines Autos von 1974 schaffen, das ja wirklich einzigartig ist.“

Die Felgen flirten mit historischen „Füchsen“, die Seitendekorationen mit dem Turbo Nr. 1, den Louise Piëch bekamDie Felgen flirten mit historischen „Füchsen“, die Seitendekorationen mit dem Turbo Nr. 1, den Louise Piëch bekam

En miniature erscheint dieses einmalige Vorbild gleich doppelt. In 1:18 (WAP0211620SFTF) fertigt Minimax/Spark vom 911 „Sonderwunsch First turbo“, so die offizielle Bezeichnung bei Porsche Lifestyle, ein furios gestaltetes Resine-Modell mit fein gemachtem Karo-Interieur in Rot (Limit: 992 Stück, 299 Euro). Konkurrent Minichamps hingegen baut aus edlem Die Cast den 1:43er (WAP0201610STFT, Limit: 1974 Stück, 69 Euro). Unsere Fotos zeigen Vorserienmuster nahe der Serie. Die Typografie des „Sonderwunsch“-Schriftzugs auf den Kennzeichenflächen wird noch optimiert und beim 1:43er aus Zinkdruckguss der Spoiler oben noch in Schwarz lackiert. Beide Miniaturen überzeugen in Sachen Dekorationen und Finish.

Ausgelöst hat dieses Sonderwunsch-Coupé wie gesagt eine Ikone, die eine neue Epoche bei dem Sportwagenhersteller eingeläutet hat: jener in Silber lackierte Porsche Nr. 1, den Louise Piëch anlässlich ihres 70. Geburtstags in 1:1 geschenkt bekam. Auch diese Miniatur kommt noch 2024 in 1:43. Jörg Thilow vom Porsche-Museum: „Wir wollen auf jeden Fall pünktlich zu unserer Ausstellung über fünf Jahrzehnte Turbo bei Porsche, also noch in diesem Jahr, vier ganz spezielle Turbo-Versionen in 1:43 auf den Markt bringen. Der Turbo Nr. 1 gehört selbstverständlich dazu.“

Auch hier zeigen wir ein Handmuster von Spark, dessen Karosserie aus Resine gefertigt ist. Wer beide 1:43-Modelle vergleicht, entdeckt ein augenzwinkerndes Detail: Sie tragen beide auf dem Heckschweller das Nationalitäten-Kennzeichen „A“ für Österreich in Schwarz auf weißem Grund. Auch da flirtet der 992 im Sonderwunsch-Trimm also gekonnt mit der Ikone. Preis und Liefertermin des Turbo Nr. 1 in 1:43 stehen bei dieser Miniatur noch nicht fest. In einer der nächsten Ausgaben werden wir weitere Sondermodelle und die große Ausstellung im Porsche-Museum ausführlich vorstellen. Dann gibt es hier Nachschub für die Sammler.

Hier noch zwei ultimative Schlaumeier-Infos zum frühen Porsche Turbo. Louise Piëchs Elfer hatte ursprünglich einen 2,7-Liter-Boxer mit Aufladung, der aber 1976 von Porsche Salzburg gegen einen Dreiliter gewechselt wurde. Das haben Recherchen des Museums ergeben. Und: Die drei Tartan-Karostoffe waren beim frühen Turbo das einzige Extra, das die aufgeladene Version exklusiv hatte. Sie gab es bei den Saugern zunächst nicht. Auch Lifestyle liefert noch Nachschub in Sachen Ur-Turbo. Im Look des Autos von Louise Piëch samt Karo gibt es eine Fronthaube aus Die Cast, die Minichamps in der Baugröße 1:8 fertigt (WAP0290800SMHT, 1911 Stück, 199 Euro). Porsche bringt das Thema „50 Jahre Turbo“ also auch bestens unter die Haube.

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