Andreas A. Berse
· 09.09.2024
Am 29. August 1974 erhielt Louise Piëch den Turbo Nr. 1 zu ihrem 70. Geburtstag. Dieses Unikat inspirierte ein Team zu einer Reinkarnation der Idee auf Basis der Generation 992 des Elfers. Das Sonderwunsch-Auto – ein Unikat – entwickelte die Exclusive-Manufaktur für den Nahen Osten und Afrika. Das Coupé, Baujahr 2023, ist in GT-Silbermetallic lackiert, hat innen schwarz getönte Fünfarmfelgen, die im Look an die legendären Fuchs-Fabrikate erinnern sollen. Die Sitzmittelbahnen tragen blau-roten Tartanstoff mit Karomuster, und die Instrumente sind grün beleuchtet.
Die seitlichen„Porsche“-Schriftzüge wurden in einer Mixtur aus Schwarz, Rot und Blau gestaltet. Porsche Classic spendierte einen originalen „turbo“-Schriftzug. Das Fachmagazin „auto motor und sport“ zitiert Patrick Gallas, damals bei der Exclusive-Manufaktur für den Nahen Osten und Afrika zuständig, so: „Wir wollten eine moderne Version eines Autos von 1974 schaffen, das ja wirklich einzigartig ist.“
En miniature erscheint dieses einmalige Vorbild gleich doppelt. In 1:18 (WAP0211620SFTF) fertigt Minimax/Spark vom 911 „Sonderwunsch First turbo“, so die offizielle Bezeichnung bei Porsche Lifestyle, ein furios gestaltetes Resine-Modell mit fein gemachtem Karo-Interieur in Rot (Limit: 992 Stück, 299 Euro). Konkurrent Minichamps hingegen baut aus edlem Die Cast den 1:43er (WAP0201610STFT, Limit: 1974 Stück, 69 Euro). Unsere Fotos zeigen Vorserienmuster nahe der Serie. Die Typografie des „Sonderwunsch“-Schriftzugs auf den Kennzeichenflächen wird noch optimiert und beim 1:43er aus Zinkdruckguss der Spoiler oben noch in Schwarz lackiert. Beide Miniaturen überzeugen in Sachen Dekorationen und Finish.
Ausgelöst hat dieses Sonderwunsch-Coupé wie gesagt eine Ikone, die eine neue Epoche bei dem Sportwagenhersteller eingeläutet hat: jener in Silber lackierte Porsche Nr. 1, den Louise Piëch anlässlich ihres 70. Geburtstags in 1:1 geschenkt bekam. Auch diese Miniatur kommt noch 2024 in 1:43. Jörg Thilow vom Porsche-Museum: „Wir wollen auf jeden Fall pünktlich zu unserer Ausstellung über fünf Jahrzehnte Turbo bei Porsche, also noch in diesem Jahr, vier ganz spezielle Turbo-Versionen in 1:43 auf den Markt bringen. Der Turbo Nr. 1 gehört selbstverständlich dazu.“
Auch hier zeigen wir ein Handmuster von Spark, dessen Karosserie aus Resine gefertigt ist. Wer beide 1:43-Modelle vergleicht, entdeckt ein augenzwinkerndes Detail: Sie tragen beide auf dem Heckschweller das Nationalitäten-Kennzeichen „A“ für Österreich in Schwarz auf weißem Grund. Auch da flirtet der 992 im Sonderwunsch-Trimm also gekonnt mit der Ikone. Preis und Liefertermin des Turbo Nr. 1 in 1:43 stehen bei dieser Miniatur noch nicht fest. In einer der nächsten Ausgaben werden wir weitere Sondermodelle und die große Ausstellung im Porsche-Museum ausführlich vorstellen. Dann gibt es hier Nachschub für die Sammler.
Hier noch zwei ultimative Schlaumeier-Infos zum frühen Porsche Turbo. Louise Piëchs Elfer hatte ursprünglich einen 2,7-Liter-Boxer mit Aufladung, der aber 1976 von Porsche Salzburg gegen einen Dreiliter gewechselt wurde. Das haben Recherchen des Museums ergeben. Und: Die drei Tartan-Karostoffe waren beim frühen Turbo das einzige Extra, das die aufgeladene Version exklusiv hatte. Sie gab es bei den Saugern zunächst nicht. Auch Lifestyle liefert noch Nachschub in Sachen Ur-Turbo. Im Look des Autos von Louise Piëch samt Karo gibt es eine Fronthaube aus Die Cast, die Minichamps in der Baugröße 1:8 fertigt (WAP0290800SMHT, 1911 Stück, 199 Euro). Porsche bringt das Thema „50 Jahre Turbo“ also auch bestens unter die Haube.