Jörg Walz
· 08.06.2021
Wir wollen alle raus! Diesen goldigen Minichamps-Countach in 1:43 zog es auf die Philippinen.
Countach“, so lautet im Piemontesischen der Ausruf, der anderenorts mit „Wow“ oder auch „Boah ey“ getätigt wird. Setzt Lamborghini bis heute auf die Namen edler Kampfstiere, so ist dieses Frühwerk aus der wechselvollen Geschichte des Sportwagenproduzenten von der Namensgebung her einzigartig. So wie das Fahrzeug selbst. Als Nachfolger des Miura – einem Kind der sechziger Jahre – verkörpert der kantige Mittelmotorsportwagen den Zeitgeist der Siebziger. Er wird zum Trendsetter einer Epoche, in der Kanten an die Stelle von Rundungen treten. Extremes Beispiel: Bei VW beerbt der Golf den Käfer. Der mit 107 Zentimeter Höhe verdammt flache Countach wirkt, als hätte Bertone-Chefdesigner Marcello Gandini den Wagenkörper mit einem scharfen Messer aus einem groben Klotz geschnitzt.
Zugleich betören die stilvoll gerundeten Oberseiten der vorderen Kotflügel sowie die geschwungene Gürtellinie diese großzügige Ansammlung formatfüllender Flächen. Ebenfalls Aufmerksamkeit erregen die nach oben öffnenden Türen. Kein Wunder, dass der Countach jahrzehntelang in Posterform viele Kinder- und Jugendzimmer schmückte. Zu den gelungenen Miniaturen des LP 400 zählt die 43fache Verkleinerung, die Minichamps baut. Hier abgelichtet in Goldmetallic oder „Oro Metallizzato“ auf den Philippinen, was ja dem Exoten Countach gut steht.