Ein Träumchen – Porsche 911 Turbo 3.0 von Welly in 1:43 und 1:24

Andreas A. Berse

 · 18.01.2025

Ein Träumchen – Porsche 911 Turbo 3.0 von Welly in 1:43 und 1:24Foto: Markus Bolsinger
Das kann nur ein Modellauto: Einen Traum, der unerreicht ist, trotzdem wahr werden lassen. Welly gelingt das in 1:24 und 1:43 beim ersten Porsche 911 Turbo.
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Foto: Markus Bolsinger

Bei diesem Satz des Kultmoderators hüpfen die Mundwinkel und die Schnauzer-Enden im Paarlauf nach oben – wenn Horst Lichter in seiner TV-Show „Bares für Rares“ sagt: „Ein Träumchen!“ Damit kennen sich auch die Modellautosammler aus, denn: Sie horten ihre Träume in der Vitrine. Leider bleiben die Originale nämlich meist eines: unerreichbare Traumwagen.

In dieser Kategorie kam 1974 Nachschub bei Porsche. Der neue Turbo machte den Elfer zu dem, was wir heute einen Supersportwagen nennen würden. Gute frühe Turbo – also 930er – kosten heute um die 200.000 Euro. Aber als Träumchen gibt es sie schon ab 19 Euro. Dank Welly! Denn die Asiaten bauen den Ur-Turbo in 1:43 (19 bis 24 Euro) und 1:24 (28 Euro) aus Die Cast nach. Der Kleinere hat eine geschlossene Karosserie und tritt hier in drei Farben an: in Silbergrün-Diamant-Metallic wie ein ursprünglich nach Frankreich geliefertes Fahrzeug aus dem Museums-Fuhrpark in Zuffenhausen, in Grand-Prix-Weiß mit rotem Seitendekor und in Cockneybraun mit Seitendekor und drei Zierstreifen in Gold auf der Fronthaube. Die Dekors gab es üb-rigens beim Original als Folien oder auflackiert. Beim 1:43er überzeugen die Proportionen, die sauber montierten Fensterteile, die Dekoration sowie die Fuchs-Felgen. Auch der angespritzte Außenspiegel wirkt filigran. Für diese Preisklasse: exzellent!

Etwas mehr erwarten dürfen die Sammler von Welly beim 1:24er. So lassen sich die Türen und die Motorhaube öffnen, an feinen Scharnieren und mit guten Spaltmaßen. Der oakgrünmetallicfarbene Ur-Turbo von Ferry Porsche hat Sitze mit Schottenkaromuster. Der weiße im Look des IAA-Autos von 1975 trägt an den Fuchs-Felgen Inlays in Cherryred-Metallic wie der damalige Ausstellungs-Elfer. Und er hat rote Sitze, die mit Schottenkaros verfeinert sind. Dazu fährt der frühe Turbo noch als Museums-Shop-1:24er in Cockneybraun mit goldenen Seitendekors sowie Frontstreifen in Gold und Weiß vor, dann auch mit der „Martini“-Dekoration des damaligen Sondermodells.

Die beste Nachricht vorweg: Welly macht mit diesem Modell in Sachen Finish einen spürbaren Schritt nach vorne. A bisserl powered by Zuffenhausen? Das gilt für Dekorationsdetails wie die farbig bedruckten Entlüftungsöffnungen oberhalb der Heckscheibe, aber auch für den teilweise kolorierten Motor, der eine feine Gravur zeigt. Die Vorderräder der Coupés für 28 Euro sind lenkbar. Ist das noch ein Spielzeug oder schon etwas für Sammler? Es ist wie bei den ersten 1:18ern von Bburago: Die parkten Anfang der Neunziger an der Schnittstelle zwischen Geschenk für den Enkel und Schaustück in der eigenen Sammlervitrine.

Der Autor ist jetzt übrigens weg. Er ist nach dem Fototermin verschwunden, im Porsche-Museum. Denn dort, in Zuffenhausen, gibt es bis zum 12. Januar noch die Sonderausstellung „50 Jahre Porsche Turbo“ zu sehen. Die ist auch ein Träumchen! Wo ist er nur? Vielleicht kauft er Träumchen ein im Shop?

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