Andreas A. Berse
· 20.09.2022
Vor drei Jahrzehnten debütierte der Dreisitzer McLaren F1. Ein Supersportwagen, der viele Modelle nach sich zog – auch ein paar besondere.
Vor 30 Jahren, ein Jahr, bevor man ihn kaufen konnte, stellte der damalige McLaren-F1-Designer Gordon Murray einen Supersportwagen mit BMW-V12 ins Lichtblitzgewitter. Der Fahrer saß in der Mitte, flankiert von zwei Beifahrern neben sich, das Monocoque bestand komplett aus Kohlefaser, und Renneinsätze standen von Anfang an im Lastenheft. Als GTR im Renntrimm gewann der Flitzer beim ersten Start in Le Mans gleich die 24 Stunden, eine Armada von prominenten Besitzern ist bekannt.
Der damalige BMWChef Bernd Pischetsrieder und Rowan Atkinson (Mr. Bean) landeten mit dem 680-PS-Keil im Graben. Solche Originale ziehen die Modellautobauer an wie das Xenonlicht Motten. Johann Stegny, seit knapp drei Jahrzehnten in Sachen Kleinserienmodelle aktiv (Autoshow.at), kennt seine 1:43-Raritäten von MR Collection zum McLaren F1 ganz genau. So etwa den blaumetallicfarbenen XP4 für die Straße und den weißen „107“ als frühes Testcar der Rennversion. Das illustre Starterfeld erweitern zudem drei GTR-Versionen: die dunkle Carbon-Variante, das rotgelbe Evolution Presscar aus dem Jahre 1996 sowie das Testcar von Le Mans 1995 in Silber und Orange Nr. 59 Dalmas/Letho/Sekiya) – alle limitiert auf jeweils 100 Stück.
Kaum weniger interessant ist der Siegerwagen der 1000 Kilometer Suzuka 1995 von BMW Japan/Ueno Clinic, der GTR von Sekiya/Sala/Bellm als Resineflitzer. Der gelb-grüne „Harrods“-Bolide mit der Startnummer 29 ging bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start und lief in der Fahrer-Besetzung Wallace/Grouillard/ Bellm als Sechster ins Ziel. Dreimal gibt das rot-blau-weiße Flaggendesign der BMW-Motorsportabteilung bei den Resine-Raritäten das Dekorationsdesign vor. Die Nr. 01 siegte 1996 mit Nelson Piquet und Johnny Cecotto im brasilianischen Curitaba.
Die zwei anderen Flaggen-Coupés fuhren 1996 bei den 24 Stunden von Le Mans für das Bigazzi-Team. Die Nr. 39 von Piquet/ Cecotto/Sullivan lief als Achter ein, die Nr. 38 von Lafitte/Soper/Duez als Elfter. Außerdem ließ der F1 GTR nicht nur die Reifen qualmen. Das beweisen die Startnummer 6 von den Vier Stunden Zhuhai 1996, der Wagen von Raphanel/Brabham/ Owen-Jones im weiß-signalorangen „Marlboro“-Design und ein Prototyp im silbern-schwarzen „West“-Look, den damals pikanterweise eigentlich Mercedes-Benz für seine Formel-1- Boliden gepachtet hatte.