Gun Dini
· 13.06.2025
Mit dem Lamborghini Countach zeigte Marcello Gandini klare Kante und brach im Design brutal mit dem Vorgänger Miura, den er ebenfalls gezeichnet hatte. Aggressiv, aber auch klar und puristisch definierte der Countach seinerzeit nicht weniger als ein neues Sportwagenzeitalter und präsentierte eine Türlösung, die bis heute Kult ist.
Bernhard Maier, bei dem ein in Rosso Dino lackiertes Handmuster von Autoart gerade die finale Korrekturrunde dreht: „Dieses Auto hat es verdient, dass unser Countach LP 400 der beste in 1:18 wird.“ Er ist auf einem guten Weg. Denn von den über 40 beckmesserischen Korrekturen, die noch nötig sind, betrifft das Gros Dekorationsfragen. Hier gesilberte Batteriekontakte im Frontraum, dort Warnhinweise im Motorraum des verkabelten V12, Beflockung im Bereich der Türeinstiege, Reifen-Ventile auf den Felgen. Die radikalste Frage stellt sich bei den Rückspiegeln: Denn die hatten frühe Countach ab Werk nicht. Maier: „Ich will die Dinger weghaben!“
Was schon zu sehen ist: Ein fantastisch proportioniertes Coupé in Composite-Bauweise mit beweglichen Türen, die endlich einmal originalgetreue Scharniere bekommen. Front, Motor- und Kofferraumhaube zum Öffnen und lenkbare Vorderräder sowie funktionstüchtige Klappscheinwerfer. Fazit: Dieser Lambo-Wonneproppen wirkt erstaunlich filigran – ganz so wie das frühe Original. Den Tripmaster auf der Armaturentafel hatte übrigens das vermessene Original als Extra ab Werk. Maier: „Den brauch ich jetzt nicht!“