Andreas A. Berse
· 04.11.2024
Zwei Paukenschläge lieferte Porsche im Jahr 1963: den bis heute gebauten 911 und den ebenfalls von Ferdinand Alexander Porsche entworfenen Carrera GTS. Der auch 904 genannte Wagen war ein Wunderwerk an Effizienz. Etwas mehr als ein Meter Höhe und gut eineinhalb Meter Breite sorgten für eine winzige Stirnfläche.
Die aerodynamisch optimierte Karosserie aus verstärktem Polyesterharz von BASF bauten die Flugzeugexperten von Heinkel, und Porsche setzte sie auf einen leichten, verwindungssteifen Kastenrahmen. Mit dem renntauglichen Vierzylinder-Boxer samt Königswellenantrieb erreichte ein straßenzugelassener Carrera GTS bis zu 185 PS, kam auf sagenhafte 252 km/h und beschleunigte in 5,5 Sekunden von null auf 100 km/h – auch dank eines komplett neu entwickelten Fünfganggetriebes.
Der häufig in Silber lackierte Sport- und Rennwagen wog, je nach Einsatzzweck, zwischen 570 und 650 Kilogramm. Die Schalensitze waren fest mit dem Rahmen verbunden, stattdessen ließen sich Lenkrad und Pedale einstellen. Die ersten Wagen hatten Schiebefenster aus Plexiglas, Kurbelfenster kamen später. In den Türen gab es immerhin Ablagefächer. In Sachen Effizienz machte im Jahr 1963 kein anderer Wagen dem Porsche 904 Carrera GTS etwas vor. Bereits bei der Targa Florio 1964 feierte der Renner mit Antonio Pucci und Colin Davis vor den Teamkollegen Gianni Balzarini und Herbert Linge den Gesamtsieg. Beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring holten sich Gerhard Koch und Ben Pon den dritten Gesamtrang und siegten in der GT-2.0-Klasse. Teilweise wiesen die Coupés in den Rennen viel stärker motorisierte, größere Wagen in die Schranken. Effizienz aus Zuffenhausen siegte.
Drei Versionen gingen beim Fotoshooting an den Start:
MODELL FAHRZEUG konnte schon mehrfach die verschiedenen Entwicklungsstadien des 904 von CMC exklusiv zeigen. Die drei Kandidaten, die wir nun präsentieren, zeigen eines auf den ersten Blick: Sie liegen vom Chassis her jetzt endlich so flach über dem 1:18-Asphalt, wie es sein sollte, und sehen nicht mehr, wie bei den Vorstufen, wie Offroader aus.
Deutlich optimiert präsentieren sich die Spaltmaße bei den 1:18-Coupés mit Zinkdruckguss-Karosserie. Das gilt auch für die eingesetzten Fenster und die passenden Rahmen. Die Schiebefenster sind beweglich gestaltet. Ein neuralgischer Punkt ist das an vier Armen scherenartig nach hinten klappende Scharnier der Motorhaube, das die Wartung beim Stopp erleichtern sollte. Konstruktiv eine ähnliche anspruchsvolle Haarnadelkurve wie das Landaulet-Klappdach des Mercedes-Benz 600. Problem: Das Scharnier soll ausreichend robust sein, aber auch filigran aussehen, damit sich die Haube im Heck nach dem Schließen wieder perfekt in die Silhouette einfügt. Bei den drei abgelichteten Mustern funktionierte das tadellos.
Ausliefern will CMC auf jeden Fall noch in diesem Jahr. Eventuell kommt ein erster Teil der Ware sogar noch im November zu den deutschen Fans der Baugröße 1:18. Das wäre dann noch fast pünktlich zum 60. Jubiläum des Targa-Florio-Sieges.
Jedes Jahr gibt es ein 1:43-Modell von Schuco für „Lebkuchen-Schmidt“ in Nürnberg. Diesmal geht eine automobile Legende an den Start: ein silberner Mercedes-Benz Flügeltürer mit Weihnachtsmann hinter dem Lenkrad und Lebkuchenkiste auf der Gepäckbrücke im Heck. Preis: 79,90 Euro, Limitierung: 1000 Stück.