‘20 Bugatti Divo von Autoart in 1:18 - Querathlet

Andreas A. Berse

 · 24.07.2024

‘20 Bugatti Divo von Autoart in 1:18 - QuerathletFoto: C. Hoffmann, Bugatti
Den Kurvenkünstler Bugatti Divo bringt Autoart in 1:18 vier Jahre, nachdem die ersten Kunden das Original erhielten. Einfach perfekt!

Schnell Geradeausfahren geht mit 1500 PS aus 16 Zylindern und acht Litern Hubraum ganz lässig. Aber bis zu 1,6 g in Kurven bei der Querbeschleunigung möglich machen? Das kann nur der Bugatti Divo, einen Fahrer vorausgesetzt, der die Fähigkeiten seines Namenspatrons hat. Denn dieser Molsheimer ist Albert Divo gewidmet, der 1929 mit einem Bugatti T35C die sagenhaft kurvenreiche Targa Florio gewann.

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Foto: C. Hoffmann, Bugatti

Hat Autoart die zahlreichen Haarnadelkurven bei der Entwicklung des 1:18ers auf der Ideallinie genommen? Bernhard Maier, der hauseigene, penible Experte des Modellautolabels, der das Unikat kritisch unter die Lupe nahm, bevor er die Korrekturen nach China kabelte: „Mit diesem Divo-Vorserienmuster bin ich schon sehr zufrieden. Wir sind nahe dran an der späteren Serienqualität.“ So ein Urteil hat bei ihm Seltenheitswert.

Und eines ist bei Autoart gesetzt: Ja, der Sammler, der sich für diese Miniatur entscheidet, kann einen Blick auf den Motor werfen. Denn die Karbonhaube über dem W16-Treibsatz mit acht Litern Hubraum ist abnehmbar und zeigt das Aggregat mit mindestens 1500 PS Leistung in all seiner verkleinerten Pracht. Diesen Motor gibt es bald in 1:1 nicht mehr. Nach dem Mistral ist Schluss. Dann elektrisieren die Bugatti-Aggregate vollends und im wahrsten Wortsinn – dank E-Power.

Unser Fotomuster erstrahlte in einem dezenten Comet Grey. Diese Farbgebung trug auch ein Werkswagen bei Tests, die im Juni 2023 gefilmt wurden. Insgesamt soll es von dem Original nur 40 Exemplare weltweit geben. Und die Verkleinerung von Autoart wird dem grandiosen Original ein würdiges kleines Denkmal setzen.

Die aerodynamisch ausgefuchste und deshalb teilweise sehr zerklüftete Karosserie haben die Modellauto-Virtuosen wieder in ihrer bewährten Composite-Technik – also mit einer Kunststoff-Karosserie – umgesetzt. Ein einziges Detail soll hier zeigen, wie präzise sie dabei vorgegangen sind: In die Tür ist vorne ein Luftleitwerk integriert, das direkt am Radausschnitt endet. Trotzdem lässt sich die Tür der 1:18-Verkleinerung an einem winzigen Scharnier originalgetreu öffnen. Es passt alles perfekt schon beim Prototyp, und die Spaltmaße der geschlossenen Tür sind genauso exakt wie die im Bereich der vorderen Kofferraumhaube und der aufgelegten Motorhaube.

Immer wieder durchzieht die Form des Boliden Sichtkarbon, das beim Fingertest trotz der Klarlackierung der Teile beim 1:18er noch die feinen Gravuren ertasten lässt. Der Heckflügel ist an einem winzigen Scharnier höhenverstellbar umgesetzt, der riesige Motor in die Chassis-Struktur eingepfercht. Er zeigt aufgravierte Leitungen und bekommt noch zusätzliche Decals für die Schilder mit den Warnhinweisen. Das Original-Aggregat wurde für Rundstreckenrennen ausgelegt. Die Lader haben eine Luft-Ladeluftkühlung, und selbstverständlich versorgt alle 16 Zylinder des VR-Motors eine

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Trockensumpfschmierung – unabhängig von der aktuellen Querbeschleunigung.

Das Interieur ist ein Zusammenklang von schwarzen und braunen Komponenten, den kleine Zierelemente in matt polierter Machart stilsicher vollenden. Die vier runden Schalter auf der Mittelkonsole sind weiß bedruckt, die Instrumente des Miniatur-Boliden liegen hinter einem transparenten Kunststoffteil. Die Bedruckung wird bis zum Serienstart noch in einigen Finessen optimiert.

Die zweifarbigen Fünfsternfelgen zeigen in den silbernen Partien einen matten Glanz. Die Bremssättel wirken auch an der Miniatur riesig. Scheiben wie Beläge sind beim Original aus Keramik gefertigt. Die Chassis-Unterseite des 1:18ers ist größtenteils verkleidet, die sichtbaren Teile der Achsen sind aber extrem filigran gebaut.

Wie schnell die Verkleinerung ausgeliefert wird, ist noch nicht bekannt. Dasselbe gilt für den Preis dieses kleinen Bugatti-Kunstwerks in 1:18. Wir bleiben da am Ball. Andreas A. Berse

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