Andreas A. Berse
· 29.10.2025
Dieser Name ist gleich doppelt pelt Programm. Tamiya, der Nachname, gilt in der Welt heute längst als ein Synonym für perfekte Plastikbausätze und robust konstruierte RC-Flitzer. Auch der Vorname Shunsaku wurde von den Eltern klug gewählt. Ein Shunsaku sorgt – ins Deutsche übersetzt – für eine Blütezeit. Und genau das ist Shunsaku Tamiya gelungen. Tamiya wurde von Vater Yosido 1945 als Sägewerk gegründet und konzentrierte sich ab 1951 auf die Produktion von Modellen. 1959 stellte Tamiya von Holz als Material auf die Produktion von Plastikmodellbausätzen um und baute ab 1964 die Formen dafür in eigener Regie. 1976 erschien der erste RC-Renner, ein Porsche 934 Turbo RSR. Ein Jahr später war Shunsaku Präsident der Firma und lebte immer das Thema Perfektion.
Genau das beschied ihm und seiner Marke den Erfolg. Außerdem: Kinder waren ihm wichtig. Deshalb rief er am Firmensitz den „Kids only Day“ ins Leben, an dem ausschließlich die Tamiya-Fans von morgen vorbeischauen durften.
Ich erlebte ihn immer als bescheiden, zurückhaltend, aber stets freundlich. Mein erstes Interview mit ihm sollte nur 20 Minuten dauern. Es wurden dann eineinhalb Stunden, und danach führte er mich persönlich durch sein kleines Automobilmuseum in Shizuoka. Nur einmal wurde es gefährlich: Da lud er mich zu einem Dinner ein, bei dem es den Kugelfisch Fugu gab. Mit S. Tamiya ist im Juli ein ganz Großer gegangen. Solche Menschen kennenzulernen, ist das Schönste an unserem Job.