Interview mit Christoph Krombach zu 20 Jahren CK-Modelcars„Mit Herpa fing es an!“

Interview mit Christoph Krombach zu 20 Jahren CK-Modelcars: „Mit Herpa fing es an!“
Wir sprachen mit Christoph Krombach, der vor 20 Jahren CK-Modelcars an den Start schob, über zwei Jahrzehnte im Modelcar-Business.
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Foto: C. Hoffmann (6), Werke

Können Sie sich noch an Ihr allererstes Sammlermodell erinnern?

Christoph Krombach: Mein allererstes Sammlermodell war von Herpa in 1:87 der DTM-Mercedes 1994 von Klaus Ludwig im D2- Design. Den hat mein Vater mir gekauft beim DTM-Saisonfinale Hockenheim. Es war quasi der Startschuss in Sachen Rennsport.

Wenn man ein solches Geschäft wie CK-Modelcars aufbaut, dann passieren auch lustige Anekdoten. Würden Sie unseren Lesern eine verraten?

Christoph Krombach: Damit können wir ganze Abende füllen. Sicherlich eines der Highlights war ein Formel-1-Lauf in Spa, als RTL-Reporter Kai Ebel vor unserem Stand war, seinen Trailer für die RTL-Zuschauer mit unseren Modellfahrzeugen und Minihelmen gedreht hat und wir später im TV zu sehen waren.

Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Dinge, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten in Ihrem Geschäftsfeld beim Modellauto verändert haben?

Christoph Krombach: Die Schnelllebigkeit der Produkte oder wie schnell eine Neuheit keine Neuheit mehr ist. Das „Opel-Blitz- Urteil“, weil es den Markt in Sachen Lizenzen revolutioniert und die Modellvielfalt massiv nach oben getrieben hat. Und die Internationalisierung durch den E-Commerce.

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Welche Maßstäbe haben im Moment einen Lauf, und welche sind schwächer unterwegs?

Christoph Krombach: Klar im Fokus der Sammler steht 1:18.1:43 ist in den letzten Jahren schwächer geworden, und 1:12 rangiert auf einem konstant erfreulichen Level.

Sie haben zunächst mit Partnern unter CMR und nun unter Werk83 solo früh angefangen, eigene Modelle auf den Markt zu bringen. Was waren die Überlegungen hinter dieser Strategie?

Christoph Krombach: Gezielt Sammlerlücken zu schließen, um Kollektionen zu vervollständigen. Spannende Projekte umzusetzen und dem Kunden einen „Value for Money“ zu bieten, da wir durch die Direktvermarktung einen attraktiveren Preis an die Sammler weitergeben können.

Sie sind zwar mit CK-Modelcars als Versender bekannt geworden, haben aber auch mehrere stationäre Läden, sogar einen in der Nähe des Nürburgrings. Wie funktioniert diese Doppelstrategie?

Christoph Krombach: Sehr gut, da wir den Onlineshop mit stationären Laden kombinieren. Kunden, die stationär kaufen möchten, können aus dem Sortiment des Webshops schöpfen, und auf der anderen Seite generieren unsere Ladengeschäfte neue Kunden für den Onlineshop. Die Orte, an denen die Ladengeschäfte liegen, sind auch immer attraktiv. Allein die Fahrzeuge, die in der „Klassikstadt“ oder der „Classic Remise“ in 1:1 stehen, sind beeindruckend, aber auch der Nürburgring hat natürlich seinen Charme.

Haben Sie ein Lieblingsmodell?

Christoph Krombach: Mein persönliches Highlight ist der Benetton B194 im Maßstab 1:8 von Minichamps.

Viele der Automodelle, die Sie verkaufen, haben Startnummern auf der Karosserie. Wie wird sich aus Ihrer Sicht das Thema Motorsport in den nächsten Jahren entwickeln?

Christoph Krombach: Die 24 Stunden von Le Mans sind ein gutes Beispiel, dass man die Fans an die Strecke bekommt und die Werke auf die Strecke. Durch die Veränderung der Konzepte hin zu den Hypercars wird den Fans ein guter Mix geboten, und man ist innovativ und geht mit der Zeit. Selbiges bei der Formel 1, die auch step by step mit KERS und anderen Antrieben neue, zukunftsweisende Wege geht. „Künstliche Serien“ wie Formel E oder reine Elektroserien – da fehlt es an Akzeptanz. Es wird der Mix sein, der die nächsten Jahre bestimmt. Und das gepaart mit historischen Fahrzeug-Events wie dem Oldtimer-Grand-Prix und Co, das bietet eine tolle Kombination und Mischung.

In unserer Jugendzeit gab es viele Taschengeld-Modellautos. Wie wichtig sind Einstiegsmodelle zu moderaten Preisen für den gesamten Markt?

Christoph Krombach: Das „Taschengeld-Modell“ ist enorm wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Es ist immer der Einstieg zum Sammeln und in die Faszination Modellauto. So wie einst der Bburago-Ferrari-F40. Für mich ein weiterer wichtiger Grundstein im Sortiment sind gut gefertigte Die-Cast-Modelle zum fairen Preis. Beispielsweise von Solido, Werk83 oder auch KK-Scale. Dies bildet die Grundlage für die hochdetaillierten und sehr teuren Modelle. Allerdings sind diese mehr und mehr „am Schwächeln“. Dies kann aber auch an der wirtschaftlichen Gesamtsituation liegen. Mein Eindruck: Die Sammler kaufen lieber zwei bis drei Modelle in der günstigen Preislage statt ein teures – zumindest im Moment!

Wenn Christoph Krombach auf eine einsame Insel nur ein Modellauto mitnehmen dürfte: Welches wäre das?

Christoph Krombach: Ein Modellauto wird leider nicht reichen. Ich würde das Handgepäck auf folgende Modelle ausdehnen: Schumachers Benetton B194, Porsche 917 K Nr. 20 McQueen und Porsche 911 RSR Pink Pig.

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