Andreas A. Berse
· 14.07.2022
Mit den beiden Fiat-Vorkriegsoldtimern 0 und 18 BL baut der italienische Modellautohersteller Rio seinen Schnauferl-Fuhrpark in 1:43 clever weiter aus.
In Italien heißt er natürlich Tipo Zero, was sich viel charmanter anhört als Typ 0. Wer will schon gerne eine Null sein? Die Fabbrica Italiana Automobili di Torino, kurz Fiat, heute im Stellantis-Konzern herummäandrierende Traditionsmarke, produzierte dieses Auto von 1912 bis 1915 mit ganz verschiedenen Aufbauten. Der dunkelgrüne Wagen, den Rio jetzt als 1:43er vorstellt, ist ein Phaeton, dessen Karosserie, so die Angaben des Modellautoherstellers, die Stabilimenti Industriale Farina ebenfalls aus Turin damals gebaut hat.
Der Wagen besaß einen 1,8-Liter großen Vierzylindermotor mit 18 PS und kostete 6.900 Lira, das entspricht der heutigen Kaufkraft von rund 24.000 Euro. Das Wägelchen konnte sagenhafte 80 Stundenkilometer erreichen. Noch viel interessanter: Bis 1915 verkaufte Fiat über 2.000 Fahrzeuge, eine für die damalige Zeit eindrucksvolle Stückzahl. Danach musste die Fabrik für die Kriegsproduktion zur Verfügung stehen.
Rio, ein Label des Modellautoproduzenten M4, fertigt seine Miniaturen in Italien. Der “Tipo Zero” hat Spanngurte, die bis zur Windschutzscheibe reichen, robust wirkende Holzräder und messingfarben lackierte Zierteile für die Radnaben, den Kühlergrill und die Scheinwerfer sowie die Hupe. Verkaufspreis 61,95 Euro. Doch Rio hat gleich noch einen weiteren Vorkriegsklassiker für seine Neuheitenplanung parat. Und dabei dreht sich alles um einen Lkw.
Und dieser 18BL als hellgrauer Pritschenlaster aus dem Werk der Fiat Vehicoli Industriali, der passenden Nutzfahrzeugsparte des noch jungen Konzern, hat auf seiner ultralangen Pritsche Reifen verladen. Von Pirelli, von welchem Hersteller sonst? Basta! Auch hier ahmt Rio schwarz lackierte Holzfelgen nach und setzt mit messingfarbenen Beschlagteilen für Grill, Haupt- und Zusatzscheinwerfer gekonnt filigrane Akzente.
Exakt 29 Reifen der weltberühmten Pneumarke machen sich auf der langen Pritsche des Fiat-Modells breit. Kein Problem: Schließlich hatte der Wagen dank eines 5,6-Liter-Motors satte 38 PS unter der zweiteiligen Motorhaube und durfte 7,32 Tonnen zuladen. Auch die feine Pirelli-Bedruckung in Weiß macht etwas her. Ganz preiswert kann solch ein in Italien produzierter Vorkriegsklassiker allerdings nicht sein. Rio stellt einen Verkaufspreis von 96,90 Euro in Rechnung. Rund 600 weitere Stories zum Thema Modellauto finden Sie auf der Webpage von MODELL FAHRZEUG.