Andreas A. Berse
· 24.06.2025
V8 mit viel Hubraum vorne und Antrieb über Kardanwelle hinten – das war über Jahrzehnte hinweg das konventionelle Lastenheft für US-Sportwagen. Der Pontiac Fiero brach mit diesem Techniklayout ab 1983 radikal. Wie ernst es der Marke mit dem Technologieträger war, unterstreicht eine ganz andere Tatsache: Für die Produktion des Staceframe aus Stahl, auf den die Kunststoffteile der Karosserie aufgesetzt wurden, baute Pontiac in Michigan damals eine eigene Fabrik. Das ungewöhnliche Design des Mittelmotor-Flitzers zeichnete das Designteam um den türkischstämmigen Stylisten Hulki Aldikacti. Weil der Ur-Entwurf einen besonders sparsamen Wagen zum Ziel hatte, planten die Entwickler erstmal mit einen Vierzylinder ein.
Das Vorbild des 1:24-Kits, den Revell bald wieder in den Handel bringt, ist aber ein Pontiac Fiero “2M6”. Das bedeutet: Zweisitzer mit Mittelmotor und V6 vor der Hinterachse. Der hatte immerhin 137 PS. 200 km/h waren also für das Ferrari-Double nicht drin. Aber immerhin konnte man in in knalligem Rot ordern. Dann sah er noch einen Tick schneller aus.
Der Fiero war ein Sportwagen-Kind des Downsizing. Auch in den Staaten sollten die Autos kleiner und vor allem effektiver, also sparsamer werden. Das war den Kunden völlig schnuppe. Der Pontiac Fiero, das technologisch durchaus interessante Experiment, scheiterte gnadenlos. 1988 stellte Chevrolet die Fertigung ein. War der Wagen seiner Zeit zu weit voraus? Heute hat sogar die Corvette einen Mittelmotor.
In Ostwestfalen, dem Epizentrum für das Thema Modellbau, hat man trotzdem ein Herz für diesen ungewöhnlichen Zweisitzer. Denn Revell bringt das Unikum wieder als 1:24-Bausatz. Der hat 79 Bauteile, eine sehr brauchbare Passgenauigkeit, Decals für einige Detail in der Dekoration und kostet 39,99. Unter der Haube ist ein passender V6 zu bewundern. Aber: Leider ist unser Fotomuster kein Ferrari-Clon, sondern in Weiß lackiert. Vielleicht heißt diese Farbe ja Miami-Weiß?
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