Mercedes-Benz feiert seine Legende SL im Stuttgarter Museum

Andreas A. Berse

 · 13.11.2021

Mercedes-Benz feiert seine Legende SL im Stuttgarter Museum
“70 Jahre SL” heißt die neue Ausstellung im Mercedes-Museum. Hier im Bild: der Ur-SL, ein Rennwagen, der 1952 zahlreiche Siege einfuhr. Im Bild der zweite Wagen, der je gebaut wurde. |Bild: Mercedes-Benz Museum

An 70 Jahre SL erinnert das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart mit einer interessanten Sonderausstellung, in der nicht weniger als neun Wagen aus der Ahnengalerie des Sportwagens zu sehen sind.

Wohl der Automobilmarke, die Legenden in ihrem Fuhrpark führen kann. Bei Mercedes-Benz kommt da so einiges zusammen. Ganz hell strahlt allerdings bei der Marke mit dem Stern dabei das Thema SL. Im nächsten Jahr blickt dieser Klassiker auf sieben Jahrzehnte als Ikone bei den Stuttgartern zurück. Also feiert das Mercedes-Benz Museum ab sofort das sportive Geburtstagskind mit der Sonderausstellung “70 Jahre SL”. Und die Legende begann als Rennwagen.

Der ist oben im Bild zu sehen und das Coupé mit der offiziellen Typenbezeichnung W 194 errang gewissernmaßen vom Start weg unerwartete Rennerfolge in der Motorsportsaison 1952. Für den “300 SL” genannten Wagen begann die Saison im Mai mit einem überraschenden zweiten Platz bei der Mille Miglia gegen weit höher motorisierte Konkurrenten. Ein Doppelsieg in Le Mans, ein sage und schreibe Vierfacherfolg auf dem Nürburgring und der Sieg bei der Carrera Panamericana machten den Wagen schlagartig zur Ikone.

Dem erfolgreichen Rennwagen Ur-SL folgte 1954 der 300 SL für die Straße, der wie sein Urahn über Flügeltüren verfügte. Sein Spitzname: Gullwing oder eben Flügeltürer.Foto: Mercedes-Benz Museum
Dem erfolgreichen Rennwagen Ur-SL folgte 1954 der 300 SL für die Straße, der wie sein Urahn über Flügeltüren verfügte. Sein Spitzname: Gullwing oder eben Flügeltürer.

Zwei Jahre nach diesen heute epischen Erfolgen rollte Mercedes-Benz ein Coupé in die Verkaufsräume, das dem Le-Mans-Sieger wie aus dem Gesicht geschnitten schien: den W 198, der als Flügeltürer oder bei den Amerikanern als “Gullwing” die Herzen eroberte. Damals existierte die Bezeichnung Supersportwagen noch nicht, doch dieser SL, den es später auch als Roadster gab, war eigentlich genau das. Ein Jahr später stellte die Marke mit dem Stern ihrem 300er den kompakteren 190 SL zu Seite.

Ein Jahr nach dem Flügeltürer rundete Mercedes-Benz 1955 das Thema SL im eigenen Fuhrpark gekonnt nach unten hin ab. Dieser kleinere Roadster hieß 190 SL |Foto. Mercedes-Benz Museum
Ein Jahr nach dem Flügeltürer rundete Mercedes-Benz 1955 das Thema SL im eigenen Fuhrpark gekonnt nach unten hin ab. Dieser kleinere Roadster hieß 190 SL |Foto. Mercedes-Benz Museum

Über die legendäre von Paul Bracq gezeichnete Pagode, danach den R 107, den übrigens auch Bobby Ewing in der TV-Serie “Dallas” fuhr, und den R 129, einen der wohl gelungensten Entwürfe von Bruno Sacco, spannt die neue Sonderausstellung den Bogen der Sportwagenlegende aus Stuttgart und vergisst dabei auch die Generationen R 230 und R 231 nicht.

Die rasante und erfolgreiche Geschichte des SL komprimiert die neue Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum auf neun Exponate in einer schnittigen S-KurveFoto: Mercedes-Benz Museum
Die rasante und erfolgreiche Geschichte des SL komprimiert die neue Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum auf neun Exponate in einer schnittigen S-Kurve

Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart ist immer eine Reise wert. Aber dank der neuen Sonderausstellung “70 Jahre SL” gibt es jetzt noch einen Grund mehr, der Schwabenmetropole einen Besuch abzustatten. Denn der SL ist nun einmal ein Fixpunkt in der Historie der Marke, die das Automobil erfunden hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Mai 2022 zu sehen. Das SL in der Typenbezeichnung steht übrigens für “super” und “leicht”. Und jede Menge SL-Modelle en miniature bietet der benachbarte Museums-Shop an.