Andreas A. Berse
· 23.11.2023
Dieser Rolls-Royce sollte entlang der Cote d’Azur flanieren. Und sein Besitzer, der sich bei Hooper selbstverständlich eine sündhaft teure Sonderkarosserie bestellt hatte, wollte dafür ein Dach aus Plexiglas haben. Und er bekam es auch. Die Bestellung gab 1956 der Armenier Nubar Gulbenkian auf und setzte damit den Startschuss für eine der ungewöhnlichsten Rolls-Royce aus der Nachkriegszeit. Aber der wohlhabende Exzentriker Gulbenkian konnte sich solche Spielzeuge auch leisten. Er gab allein bei Hooper mehrere Projekte mit der Emily als Kühlerfigur in Auftrag. Die Aufpreisliste bei diesem Wagen war unglaublich lang und ging deutlich über das transparente Dach und die ungewöhnliche Form hinaus. Das schrille Original wird heute auf über 300.000 Euro taxiert. Für das Glasdach gab es eine elektrische gesteuerte Blende, damit sich der Innenraum nicht aufheizt. Eine besonders starke Klimaanlage war an Bord und die Fensterheber ebenfalls elektrisch gesteuert. Ein Fernseher durfte ebenso nicht fehlen. Luxus pur war da also auf diesem Chassis unterwegs.
Und Kess baut diesen fantastischen Rolls-Royce jetzt gleich sogar in drei verschiedenen Versionen nach. Einmal in der schwarz-silbernen Variante mit Sitzen in Blau und Weiß, wie er 1956 an Gulbenkian von Hooper ausgeliefert worden war. Besonders liebevoll hat Kess dabei die Chromleisten auf der Karosserie nachgezeichnet. Auch die Fensterrahmen schimmern bei den 1:43-Modell in diesem unverwechselbaren Glanz. Sogar die beiden runden Hauptscheinwerfer, die Hooper übereinander angeordnet hatte, sind in luxuriösem Chrom eingefasst.
Kess bringt aber als Resinemodell in 1:43 noch zwei weitere Varianten auf den Markt. 1964 soll das Auto für den Film “Joy House” in einer etwas anderen Lackierung vor die Kamera gefahren sein. Bei dieser Variante waren nur die Motor- und Kofferraumhaube Schwarz, der Rest in Silber lackiert. Die Sitze trugen immer noch Blau und Weiß. 1968, so gibt es Kess an, erhielt der Wagen dann eine ungewöhnliche schrille Lackierung für einen Rolls-Royce. Der Silver Wraith erstahlte in Gelb und bekam eine cremefarbene Innenausstattung. Egal für welche Variante sich der Sammler in 1:43 entscheidet: Kess stellt jeweils 99,95 Euro in Rechnung, so lange der Vorrat reicht.
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