Andreas A. Berse
· 25.07.2021
Vor hundert Jahren gründete Richard Sieper ein Unternehmen in Lüdenscheid– streng genommen der Anfang der Geschichte von Siku.
Spielzeug war vor einhundert Jahren noch kein Thema. Besteck und Aschenbecher standen am Anfang, als Richard Sieper vor 100 Jahren ein Gießerei-Unternehmen ins Leben rief. Als thermoplastische Kunststoffe revolutionierten auch Spiegelschränke fürs Badezimmer die Konsumwelt der Wirtschaftswunderzeit. Und: Erste Figuren als Beigabe für Haferflocken spielten in der großen Fantasiewelt Kinderzimmer schon eine wichtige Rolle. Ab 1950 gingen die Sieper Werke ihren Weg konsequent in diese Richtung weiter: Der Name Siku wurde als Marke eingetragen und gehörte zu den Ausstellern der ersten Spielwarenmesse nach dem Krieg. Vier Jahre später starteten die Verkehrsmodelle in 1:60 aus Kunststoff und beschleunigten die Abenteuerwelt der Wirtschaftswunder- Kinderzimmer. Jeder Wagen, sei er auch noch so klein, war damals schließlich ein echter Traumwagen. Und jeder Dreikäsehoch wollte von ihm träumen. Dass Sauerländer auch flexibel sein können, zeigt die Modellautomarke 1963: Corgi und Dinky hatten Die-Cast-Modelle weltberühmt gemacht und Siku stellt langsam, aber sicher auf Zinkdruckgusskarosserien um. 20 Jahre später startet Siku Farmer, die Serie mit 1:32-Modellen aus der Landwirtschaft. 1975 ändert sich der Maßstab der Siku-Autos von 1:60 in 1:55. 1984 übernimmt Sieper Wiking. 2004 erscheinen die ersten Traktorenmodelle von Siku Control in 1:32, 2007 gründet die Marke ein eigenes Werk in China. 2012 eröffnet in Lüdenscheid die kunterbunte Siku/Wiking-Modellwelt und widmet sich mit einem interessanten Konzept der bewegten und bewegenden Geschichte beider Marken. Ein Jahr später driftet Siku Racing in 1:32 an der Schnittstelle zwischen Autorennbahn und RC-Modell. Das sind nur die wichtigsten Meilensteine der dynamischen Entwicklung eines Unternehmens, das mit Modellautos Weltruhm erlangt hat.