Andreas A. Berse
· 11.05.2024
Dieses Auto brauchte weder eine Verkehrszeichenerkennung noch einen Blinker. Und vor Radarfallen musste es überhaupt keine Angst haben. Dafür war die Überführung ziemlich lang. Denn das NASA Apollo Lunar Vehicle (LRV) kutschierten die Astronaten von Apollo 15 bis 17 auf dem Mond herum. Statt Haarnadelkurven gab es da nur Krater. Und jetzt setzt Lego voll auf den Mond.
Die Steinchen-Legende bringt im August für 220 Euro einen sehr fein gemachten 1:8-Bausatz des Mond-Autos, der sich aus 1913 Kunststoffklötzchen zusammenfügen lässt. Schon ein erster Blick auf den Karton macht deutlich: Die Entwickler haben eine sehr detaillierte Miniatur gebaut, die zahlreiche Finessen des Originals mitbringt. So lässt sich das LRV zum Beispiel originalgetreu in die Transportstellung zusammenklappen, die es im Laderaum der Saturn-Rakete eingenommen hatte.
Die Entwicklung des Fahrzeugs begann bereits 1969 unter der Leitung des ungarischen Ingenieurs Ferenc Pavlic im Forschungsinstitut von General Motors. Drei Exemplare fuhren ab 1971 insgesamt mit zum Mond. Das Chassis des 3,1 Meter langen Vehikels bestand größtenteils aus Aluminium, den Antrieb übernahm ein Elektromotor mit 180 Watt, der mittels eines Getriebes mit 80:1 untersetzt war. Auch die Lenkung arbeitete elektrisch. Der Aktionsradius blieb aus Sicherheitsgründen begrenzt. Die Astronauten durften das Fahrzeug nur im Rahmen des “walk back limits” bewegen. Bedeutet: Nur so weit, wie sie auch zu Fuß hätten zur Landefähre zurücklaufen können. Klar: Auf dem Mond hilft dir kein ADAC!
Kompliment an Lego: Wie die Dänen das NASA Apollo Lunar Roving Vehicle in Sachen Details umgesetzt haben, verdient wirklich Applaus. Dass die Bauanleitung sehr übersichtlich ausfällt und die Qualität der Bausteine über jeden Zweifel erhaben ist, darf bei diesem Hersteller als gesetzt gelten.