BREAKING NEWSWird Carrera verkauft? CEO-Stefan Krings dementiert nicht!

Andreas A. Berse

 · 11.07.2022

BREAKING NEWS: Wird Carrera verkauft? CEO-Stefan Krings dementiert nicht!Foto: Revell/Carrera
Stefan Krings, CEO von Bausatzspezialist Revell aus Ostwestfalen und Rennbahnlegende Carrera, dementierte Verkaufsabsichten bei Carrera im Manager-Magazin ausdrücklich nicht ]

Spurwechsel bei Carrera? Sucht die Rennbahnlegende einen neuen Käufer? Stefan Krings, CEO von Carrera und Revell, wollte den Gerüchten nicht widersprechen.

Erste Gerüchte waberten schon im Februar durch die gut informierte Szene. Dann soll es einen internen Brief an ausgewählte Führungskräfte gegeben haben. Jetzt ist der Rennbolide aus dem Sack – nach einem aktuellen Bericht im Manager-Magazin: Stefan Krings, CEO von Bausatzspezialist Revell aus Bünde und Carrera aus Puch bei Salzburg, sucht einen neuen Käufer für die Rennbahnlegende. Beide Marken gehören im Moment Quantum Capital Partners (QCP), einer Investmentgesellschaft aus München. 1963 konstruierte Hermann Neuhierl, der Sohn des renommierten Fürther Blechspielzeugherstellers Josef Neuhierl “JNF”, seine Autorennbahn und fand dafür den genialen Namen Carrera. Selbst Fritz Huscke von Hanstein, Rennfahrer und Leiter der Presseabteilung von Porsche war seinerzeit davon begeistert. Verkauft werden soll jetzt die Stadlbauer Marketing + Vertrieb (SMV), zu der neben Carrera auch noch die Marken Pustefix und die Puppenmanufaktur Schildkröt gehören.

Carrera – hier im Bild ein DTM-Set – steht in Deutschland für Autorennbahn wie Tempo für Papiertaschentuch und Maggi für Speisewürze. Bekommt der Brand einen neuen Besitzer? ]Foto: Werk
Carrera – hier im Bild ein DTM-Set – steht in Deutschland für Autorennbahn wie Tempo für Papiertaschentuch und Maggi für Speisewürze. Bekommt der Brand einen neuen Besitzer? ]

Wir wissen ja, wie Investoren arbeiten. Quantum Capital Partners ist es nach dem Kauf von Carrera mit CEO Stefan Krings gelungen, die Firma effizienter aufzustellen und den Umsatz um 30 Prozent auf 137 Millionen zu steigern. Fairerweise sei aber erwähnt: Auch Corona ließ das Thema Autorennbahnen sicher einen Gang höher schalten. Der bereinigte Konzerngewinn liegt bei 1,4 Millionen, wie das Manager-Magazin meldete. Wenn Krings und Quantum einen neuen Besitzer suchen, ist eine solche Story natürlich bestens geeignet, dieses Thema zu lancieren.

Carrera taucht als Schriftzug heuer nicht nur auf echten Porsche-Rennwagen auf, sondern originalgetreu auch auf den verkleinerten Flitzern der Rennbahnmarke in 1:32 oder 1:24 ]Foto: Christian M. Hoffmann
Carrera taucht als Schriftzug heuer nicht nur auf echten Porsche-Rennwagen auf, sondern originalgetreu auch auf den verkleinerten Flitzern der Rennbahnmarke in 1:32 oder 1:24 ]

Viel interessanter als die jetzt öffentlich gemachte Verkaufsabsicht dürften aber die Hintergründe sein. Als Quantum Capital Partners vor Carrera bereits Revell kaufte, sagte Krings damals dem Autor in einem Vieraugengespräch: “Ich wollte mir selbstverständlich schon einen Investor aussuchen, mit dem ich gut und erfolgreich arbeiten kann.” Das könnte beim zukünftigen Carrera-Käufer auch eine Rolle spielen. Denn: Krings hat die Strukturen von Revell und Carrera neu sortiert und auch gemeinsame Unternehmensbereiche aufgebaut. Das Marketing und die Entwicklung wurden effizient aufeinander abgestimmt und sinnvoll verzahnt. Bleibt er CEO von beiden Marken, kann er diese aufgebauten Synergien weiter nutzen. Und: Stefan Krings hält den Lenker nicht nur gerne bei seiner Harley-Davidson fest in den Händen, um den richtigen Kurs anzupeilen. Mal sehen, wer beim Bieterwettbewerb als Sieger die schwarz-weiß-karierte Flagge als Erster sieht und ob es ein Langstreckenrennen wird wie die 24 Stunden von Le Mans!