Andreas A. Berse
· 25.10.2022
Bevor die Rettung der Welt dem V8 den Garaus macht, hätten wir da noch eine Idee: Der Bastler könnte sich noch schnell das passende 1:4-Modell von Revell zusammenbauen.
Nein: Der erste V8 steckte nicht in einem Automobil unter einer ellenlangen Blechhaube. Als Erfinder dieser Zylinderanordnung gilt vielmehr der Franzose Léon Levasseur, der einen solchen Ottomotor von 1906 bis 1908 für den Einsatz in Flugzeugen entwickelt hatte – unter dem Namen Antoinette-V8. Von Anfang an wollte der V8 also hoch hinaus. Das satte Wummern im Auto verdanken wir wohl Cadillac. Ab 1914 und immerhin bis 1935 liefen dort die L-Head-Motoren von den Bändern – mit acht Zylindern in V-Form. In Amerika trat diese Bauart für Verbrennungsmotoren ihren Siegeszug an und sorgte ab den Fünfzigern auch in Brot- und Butterautos für Vortrieb. Mustang, Corvette, Charger, Pontiac GTO, Firebird – fast alle Kultautos hatten einen V8 unter der Haube. Nur die Viper von Dodge gönnte sich zwei Zylinder mehr. Höchste Zeit also, dass auch Revell diesem Meilenstein der Ingenieurskunst ein verkleinertes Denkmal setzt. Die Ostwestfalen haben sich dabei für den Riesenmaßstab 1:4 entschieden.
Die Maschine parkt dabei perfekt auf einem rot eingefärbtem Ständer. Geduld und auch fortgeschrittene Kenntnisse beim Thema Modellbau wären nicht schlecht. Denn immerhin muss der Bastler 320 verschiedene Bauteile zusammenfügen. Die bestehen hauptsächlich aus präzise gefertigten Kunstoffteilen. Der Keilriemen des 1:4-V8 ist aus Gummi, die Zündkabel hat Revell mit Vinyldrähten nachgezeichnet. Dadurch, dass Revell beim Motorblock teilweise transparente Gehäuseteile benutzt, ist deutlich zu sehen, wie die Kurbelwelle und die Kolben im V8 arbeiten. Dank einer großen und robusten Kurbel am Ende der V8 lassen sich die beweglichen Teilen nämlich drehen. Sogar die Ventile bewegen sich an dem Modell originalgetreu. Eine konkrete Marke trägt das Modell übrigens nicht.
Zwei wichtige Komponenten lassen die Montage zum echten Bastelvergnügen werden. Die Bauteile sind durchweg präzise gefertigt und die beigelegte, mehrsprachige Bauanleitung führt übersichtlich durch die verschiednen Baustufen für diesen V8. Die meisten Teile werden zusammengeschraubt. Der passende Schraubenzieher liegt dem Kit bei. Revell ist eben kein Anfänger-Label, sondern der Marktführer in Sachen Plastikmodellbau. 119 Euro sind angesichts der gebotenen Qualitäten ein angemessener Preis für diese Neuheit. Und am Ende steht ein attraktives Schaustück in der Vitrine. Da wirkt der Revell-Slogan “Build Your dream”, also: “Baue dir deinen Traum”, gar nicht mehr so übertrieben. Weitere Storys über Modellautos finden Sie auf der Webpage von MODELL FAHRZEUG.