Autocult baut das “sicherste Auto der Welt”, den Sir Vival als 1:43-Modell nach

Andreas A. Berse

 · 05.01.2023

Autocult baut das “sicherste Auto der Welt”, den Sir Vival als 1:43-Modell nach
Walter J. Jerome ließ sich 1958 das sicherste Auto der Welt bauen und nannte es “Sir Vival”. Survival bedeutet auf Englisch: Überleben. Autocult bringt das automobile Unikat aus Resine und in 1:43 ]Foto: Werk

Walter J. Jerome wollte auf Nummer sicher gehen: Den “Sir Vival” – das Ergebnis seiner Überlegungen von 1958 – baut Autocult jetzt in 1:43 und aus Resine nach

Gendertechnisch ist der Name “Sir Vival”, ein Wortspiel mit “Survival”, auf deutsch: Überleben, natürlich nicht ganz korrekt. Doch das sei Walter J. Jerome verziehen. Er stellte seine Idee vom sichersten Auto der Welt schließlich erstmals im Jahr 1958 vor, zu einer Zeit, als die Unfallzahlen in den Vereinigten Staaten durch die Decke gingen. Der Wagen hätte die damals unglaubliche Summe von 10.000 Dollar gekostet und blieb auch wegen dieses Verkaufspreises ein Unikat, das aber bis heute in einer Garage bei einem Sammler überlebt hat. Dennoch setzte Jerome bei seiner Konstruktion viele wegweisende Ideen um, die auf der New York Worlds Fair im Mai 1964 begeisterten Beifall ernteten. Das Auto basierte auf einem Hudson von 1956. Die Nase – als Knicklenkung ausgeführt – sollte im Falle eines Frontaufpralls den Großteil der Energie absorbieren. Die beiden vorne angebrachten Scheinwerfer beleuchteten beim Abbiegen die Kurve, der mittleren im Heckteil den Rest der Straße. Der Fahrer hockte hoch in der Mitte, war also vor seitlichen Unfällen bestens geschützt. Der Wagen war satte 2,44 Meter breit, um genug seitliche Knautschzonen zu bieten. Damit man trotzdem bequem aussteigen konnte, gab es seitlich Pantographen-Türen, die wie bei eine Linienmaschine von der Airline öffneten. Die Blinker war gut sichtbar hoch angebracht, wie schon bei der Citroen DS am Heck.

In der Seitenansicht ist die ungewöhnliche Knicklenker-Konstruktion des Sir Vival auch beim dreifarbig lackierten 1:43-Modell aus dem Hause Autocult sehr gut zu erkennen ]Fotos: Werk
In der Seitenansicht ist die ungewöhnliche Knicklenker-Konstruktion des Sir Vival auch beim dreifarbig lackierten 1:43-Modell aus dem Hause Autocult sehr gut zu erkennen ]Fotos: Werk

Auch in der Länge hatte der Sir Vival mit 5,27 Metern eher stattliche Ausmaße. Sogar Sicherheitsgurte gab es in dem Sir Vival selbstverständlich serienmäßig. Im Bereich der Inneneinrichtung hatte Walter J. Jerome sämtliche gefährlichen Kanten ebenfalls entfernen lassen, um Verletzungen der Mitfahrer zu vermeiden. Der Lufteinlass war sehr weit oben angesetzt, damit der Wagen möglichst wenig Abgasluft in den Innenraum bläst. Den Fahrer schützen drei Airbag-Systeme, eines vorne, zwei seitlich. Die abgetrennte Mittelposition des erhabenen Fahrers sollte ihm auch die Möglichkeit geben, sich komplett auf den Straßenverkehr konzentrieren zu können. An der Verkaufsfront war der Sir Vival zwar ein Totalschaden, aber viele wegweisende Ideen für die Unfallsicherheit nahm er als Technologieträger vorweg.

Der Sir Vival basierte technisch auf einem Hudson von 1956. Das Resinemodell zeigt feinen Chromzierrat auch im Bereich der Fensterrahmen im hinteren Fahrzeugteil der 1:43-Verkleinerung ]Foto: Werk
Der Sir Vival basierte technisch auf einem Hudson von 1956. Das Resinemodell zeigt feinen Chromzierrat auch im Bereich der Fensterrahmen im hinteren Fahrzeugteil der 1:43-Verkleinerung ]Foto: Werk

Solch ein Vorbild aus dem Raritäten-Kabinett der Automobilgeschichte weckt die Produktentwickler von Autocult und ruft ihren Entwicklergeist auf den Plan. Auch der Sir Vival entsteht dabei wieder aus Resine, im bevorzugten Hausmaßstab 1:43 und ist auf eine Auflage von 333 Stück limitiert. Autocult hat sich bei der Lackierung für weiße Dachteile und Motorhaube, eine mittelblaue Lackierung des Rests der Karosserie und rote Gummipuffer rundum entschieden. Zudem sind umfangreiche Chromverzierungen im Bereich des Grills, der Scheinwerferumrahmungen, der Fensterrahmen und der Türgriffe angebracht. Auch in der Inneneinrichtung haben die Macher erfolgreich versucht, den Besonderheiteen des Unikats auf die Spur zu kommen. Das Resinemodell kostet bei den Händlern im Moment zwischen 100 und 135 Euro. Wenn Sie mehr Informationen über Modellautos suchen, werden Sie auch auf der Webpage von MODELL FAHRZEUG fündig.