Andreas A. Berse
· 30.03.2023
Wie haste dir verändert! Der Vergleich zwischen dem ersten und dem achten Volkswagen Golf GTI zeigt, wie viel Norev bei seinen 1:18ern gelernt hat.
Der eine Unterschied im Lastenheft ist durch die Originale bedingt. Der Ur-GTI von Norev hat zwei bewegliche Türen, der aktuelle deren vier. Beide besitzen eine bewegliche Motorhaube, die Heckklappe des Hot-Hatch aus Wolfsburg öffnet aber nur beim aktuellen GTI VIII. Lenkbare Vorderräder sind in jedem Fall gesetzt. Sofort ins Auge springen die Spaltmaße bei den beweglichen Teilen und die Scharniere. Da liegen Welten zwischen Golf I und Golf VIII. Die vier Türen öffnen originalgetreu nach innen mit einem Schnappscharnier, die rote Ur-GTI-Tür hat einen Arm, der an der Karosserie vorbei nach außen schwenkt. Im Motorraum zeigt der Ur-Golf mehr Technik, der Motor des aktuellen GTI ist eine bedruckte und schablonenlackierte Plastiklandschaft – wie beim Original eben. Auch das Fahrwerk vom ersten GTI zeigt mehr Details, beim Achter ist zum Beispiel die Vorderachse weitestgehend verkleidet. Die runden Scheinwerfer des Ur-Modells haben einen sichtbaren Befestigungspunkt da, wo sonst die H4-Birne wäre, die modernen Reflektoren unter Klarglas sind unsichtbar fixiert. Aber: Der Ur-GTI hat Schottenkaro auf den Sitzspiegeln. Dafür zeigen seine Türinnenteile keine Bedruckungen. Die Bedienelemente in der Tür des Golf VIII sind silbern hervorgehoben wie die Türöffner.
Wo liegen die Innovationsschritte zwischen I und VIII? Sascha Voss von Norev: „Seit wir mit CAD-Oberflächendaten konstruieren, müssen wir uns normalerweise keine Gedanken über Proportionen machen. Das war beim Golf I noch ganz anders.“ Der präzisere Formenbau sorgt für bessere Spaltmaße, die Scheiben sind dünner, noch transparenter und ohne sichtbare Clips spaltfreier befestigt. Voss: „Bei der Konstruktion binden wir in China die Experten ein, die sich in der Montage auskennen. Gut konstruiert heißt nicht sofort, dass es sich auch fehlerfrei montieren lässt. Das ist Teamwork.“ Bei den Dekos zählt Effizienz, denn: Jede Dekoration kostet Geld. Bedeutet: Holzintarsien am Armaturenbrett gehen auch mit Decals statt vielen Drucken. Der Golf I hat 110 Dekorationsschritte und rund 80 Bauteile, der Golf VIII 142 Dekos und 116 Komponenten – auch weil er ein Viertürer ist. Bei den Sitzen des Achters liefern „Texture-Books“ vom Original die perfekten Gravuren für die Oberflächen. Der Einser kostet 74,95 Euro, der Achter 95 Euro. Die GTI-Ahnengalerie ist ein echtes Erfolgsmodell. Noch einmal Sascha Voss: „Die GTI in 1:18 sind Topseller, und Norev hat sich mit diesem Fuhrpark sicher auch bei den Sammlern profiliert.“ So wie Volkswagen mit dem echten GTI bei seinen Kunden.