Andreas A. Berse
· 09.05.2023
Die Celica wie der Lotus Europa von Autoart in 1:18 haben etwas mit Japan im Sinn und sind prächtige Bonsai-Meisterwerke!
Was bei der Liftback-Celica 2000 GT niemanden wundert – der Bezug zu Japan – will beim Lotus Europa Special erst erläutert werden. Das Autoart-Modell in 1:18 tritt in der Version „The Circuit Wolf“ an, die auf einem Manga-Comic-Abenteuer basiert – zu erkennen auch an der speziellen Dekorationen in Weiß und Rot samt schwarzen Sternchen. Die Kult-Serie gab es von 1989 bis 1995, und sie wurde auch mit Schauspielern real verfilmt.
Lassen wir dem Lotus Europa Special den Vortritt, er ist schließlich auch der Ältere. Das ungewöhnlich geformte Coupé startete 1966, angetrieben zunächst von dem Motor eines Renault R16. Straßenlage und Fahreigenschaften erinnerten an einen Rennwagen, die Karosserie war aus Polyester geformt, der Zentralrahmen aber aus Stahlblech. Das Coupé wog ganze 670 Kilogramm. Im Special, der ab Mitte 1971 antrat, war ein Big-Valve-Motor mit 1558 Kubikzentimetern sowie Leichtmetallzylinderkopf installiert, der zwei oben liegende Nockenwellen hatte und deshalb mindestens 126 PS – min- destens wohlgemerkt. Das Heck wurde für die Übersichtlichkeit nach hinten leicht abgesenkt.
Wie auch bei der Celica, so ist der Lotus in der „Circuit-Wolf“-Version von Autoart in Composite-Technik mit Kunststoffkarosserie verkleinert. Dieser Europa ist ein 1:18-Kunstwerk. Erstaunlich, was der Hersteller auf 22 Zentimetern so alles an Details unterbringt. Der Special von Autoart ist ein Linkslenker. Und der Betrachter weiß gar nicht, was er zuerst loben soll: die zweifarbigen Minilite-Felgen, das Reserverad und die Nebenaggregate in der flachen Lotus-Nase, den fein detaillierten Vierzylinder hinter den Leichtbausitzen, die hauchdünne Diagonalverspannung am filigranen Heckflügel oder aber die sechs Runduhren im hölzernen Armaturenbrett. Angemessener Preis für den 1:18er: 269,95 Euro.
Die Toyota Celica 2000 GT als Liftback punktet dagegen eigentlich nur mit einer neuen Farbe namens Dark-Purple-Metallic, aber nicht nur die ist bei dem Japan-Fastback ein echter Hingucker. Denn da wären noch der verkabelte Zweiliter-Motor mit Doppelvergasern, die Heckklappe, die an Teleskop-Dämpfern sanft hochschwenkt, die Sportsitze, das Vierspeichen-Lenkrad und die sieben Runduhren im Cockpit des Coupés sowie die Talbot-Rückspiegel, die auf den vorderen Kotflügeln thronten. Die Spaltmaße sind dank der Composite-Bauweise so gut, dass ein Türöffner glücklicherweise zu den Extras des Rechtslenkers von Autoart zählt. Verkaufspreis: 244,95 Euro. Klingt nicht nach Bonsai-Format, ist der makellosen und hochgezüchteten Verarbeitung aber einfach angemessen. Domo arigato!