Andreas A. Berse
· 05.01.2025
Es blieb bis 2005 ein unerklärbares Wunderwerk, dann konnte MODELL FAHRZEUG es als erstes Magazin erklären: Wie gelang es CMC damals nur, so filigrane Speichenräder für seine 1:18-Modelle zu bauen? Der Autor war in China vor Ort und sah sich an, wie diese ganz besonderen Räder für den Mercedes Targa Florio von 1924 entstanden. Wohlgemerkt perfekt verkleinert in der Baugröße 1:18.
„Das Rad des Targa-Florio-Modells hat 56 Speichen“
Diese Rundlinge hatten 56 Speichen, die aus gerade einmal 0,2 Millimeter starkem Stahldraht geformt wurden.
Chinxiang Zhao zeigte uns damals, wie die Teile zusammengefügt werden. Betriebsleiter Li Jang erklärte uns in der laufenden Produktion: „Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis ein Mitarbeiter diese besondere Technik beherrscht.“ Bis heute schaffen nur eine Handvoll Mitarbeiter diese Quadratur des Kreises.
CMC hatte dafür eine spezielle Montagevorrichtung entwickelt, in der die Nabe des Rades und der Felgenkranz fixiert war und der Draht Speiche für Speiche durchgezogen werden konnte. Jede Menge Geschick vorausgesetzt. Diese Vorrichtung durften wir damals aber nicht fotografieren. Sie sollte geheim bleiben und wird heute noch für die Produktion benutzt. An den Radkränzen sind außen pro Speiche noch winzige Stahlnippel fixiert, durch die der Draht gezogen wird. Deshalb hat ein Speichenrad von CMC in 1:18 heute manchmal knapp an die 100 Einzelteile.