SiebengescheitNeue Mercedes S-Klasse in 1:87, 1:43 und 1:18

Unbekannt

 · 23.06.2021

Die neue S-Klasse in 1:18 aus Die Cast von Norev und in 1:87 von Herpa aus Kunststoff zeigen wir hier schon in allen Details

Die siebte S-Klassen-Generation möchte vor allem eines sein: gescheiter. Sind es die passenden Miniaturen auch?

Ja, den Buchstaben „S“ trugen Fahrzeuge von Mercedes-Benz auch schon vor dem Krieg. Aber „S-Klasse“ hieß die größte Serien-Limousine mit Stern offiziell ab der Baureihe W116 von 1972. Damit wäre die aktuelle die siebte. Bei jeder neuen S-Klasse wird ein schwäbisches Innovationsfeuerwerk gezündet. Diesmal lässt es sich mit den Begriffen Allradlenkung, Licht-Inszenierung, Projektionsscheinwerfer, 3D-Fahrerdisplay, autonomes Parken und Head-up-Display mit Augmented- Reality-Funktionen buchstabieren. Es ist nicht mehr so wichtig, wie erstaunlich leichtfüßig solch ein Zweitonner mit 5,29 Metern maximaler Länge durch Kurven surft, sondern die Surfgeschwindigkeit am Bildschirm sticht demnächst bestimmt auch im Autoquartett die Gegner aus. Uns interessiert etwas ganz anderes: Haben die Modellautohersteller für Mercedes-Benz auch gescheite S-Klasse-Modelle abgeliefert?

Die Miniaturen treten beim Mercedes-Händler in drei Konfektionsgrößen an. Norev baut in 1:18 und aus Die Cast mit beweglichen vier Türen wie Hauben die verlängerte S-Klasse in AMG-Optik in Hightechsilber und Onyxschwarz für 99,90 Euro. Herpa fertigt zunächst einmal ein geschlossenes Zinkdruckgussmodell als 1:43er in Selenitgrau und designo Diamantweiß für 34,90 Euro – ebenfalls mit verlängertem Radstand. Dieses Original, im Techniker-Jargon V223 genannt, liefert auch die Vorlage für die 1:87-Version der Dietenhofener aus Kunststoff, bestellbar in Nautikblau und designo Diamantweiß bei den Händlern des Sterns zum Verkaufspreis von 15,90 Euro. Der 1:18er von Norev ist nahe dran an der Optik von Miniaturen, die leicht das Doppelte kosten. Auf den ersten Blick sorgt der makellose Lack in Hightechsilber dafür, auf den zweiten die extrem guten Spaltmaße sogar im Bereich der kritischen Motorhaube und der perfekt gesetzte Chromglanz. Clever gelöst: Die Rückleuchten werden auf die Reflektoren aufgesetzt. Das Chromteil liefert auch die Zierleiste gleich mit.

Ein echter Traum ist das Interieur in Schiefergrau/ Schwarz mit Holzapplikationen und der Zweisitzanlage für den Fond der verlängerten S-Klasse. Der onyxschwarze Viertürer trägt innen Macchiatobeige/Magmagrau. Brillante Dekorationen liefern die Franzosen auch beim riesigen Bildschirm in der Mittelkonsole und den überall, auch in den Türinnenteilen präsenten Burmester-Lautsprechern. Ohrenund Augenschmaus liegen also dicht beieinander. Unter der Fronthaube arbeitet ein Sechszylinder- Diesel, der Kofferraumboden präsentiert sich dank Beflockung S-Klasse-like. Ebenfalls sehr originalgetreu: der weitestgehend verkleidete Unterboden des großen Mercedes. Dem Daimler-Motto „Das Beste oder nichts!“ kommt der 1:18er sehr nahe. Die Vorstellung des 1:43ers fällt in dieser Ausgabe noch leider aus. Es gab Formenkorrekturen, die dafür gesorgt haben, dass diese Miniatur aus China einfach nicht rechtzeitig auf unserem Redaktionsschreibtisch einparkte. Bericht folgt in der nächsten Ausgabe.

Da sie aus Dietenhofen kommt, rollte die 1:87-Miniatur der SKlasse noch rechtzeitig vor unser Kameraauge. Der Viertürer aus Kunststoff zeigt all das, was die Fans von einer Herpa-Verkleinerung erwarten dürfen: eine ultrafein gravierte, wohlproportionierte Karosserie, perfekt eingesetzte Einbauteile im Bereich der Fenster, der Front- und Rückleuchten und des Kühlergrills mit Stern, feingliedrig gestaltete Felgen und einen fast schon verschwenderisch gravierten Unterboden sowie ein H0-Interieur, das einen Hauch von Oberklasseluxus im winzigen Format präsentiert. Ja, liebe Leser, das alles ist serienmäßig an Bord, und die makellose druckfrische Dekoration unserer beiden Fotomuster räumt den letzten Zweifel beiseite, dass diese Miniatur dem Vorbild mit seinen höchsten Ansprüchen an den modernen Automobilbau kein würdiges Denkmal für die Vitrine setzen könnte. Zumindest der 1:18er und der 1:87er kommen also schon sehr gescheit, fast neunmalklug daher. Die Zeugnisse für den 1:43er reichen wir nach. Versprochen!