Andreas A. Berse
· 06.05.2022
Mit 1215 Kilo war der BMW 2800 CS 1970 der schwerste Tourenwagen im Feld. Minichamps schiebt coole 1:18er an den Start.
Die FIA kannte keine Gnade: Als Alpina für die Saison 1970 einen BMW 2800 CS für die Tourenwagen homologieren wollte, schrieben die Sportkommissare satte 1215 Kilogramm Mindestgewicht ins Lastenheft. Elektrische Fensterheber, der komplette Chromzierrat bis auf die Stoßstangen und das Holzarmaturenbrett mussten auch im Renn- trimm an Bord bleiben. Damit war der 2800 CS der schwerste Tourenwagen im Feld. BMW reagierte später mit dem Leichtbaucoupé 3.0 CSL auf diese Einstufung.
Alpina machte es anders: Die Tüftler spendierten ihrem 2800er trotz- dem ein Leistungsgewicht von vier Kilogramm pro PS, weil es ihnen gelang, aus dem auf drei Liter aufgebohrten Sechszylinder 300 standfeste PS herauszukitzeln – auch mit der Hilfe von 45er-Webervergasern. Vorne gab es für die damalige Zeit gewaltige 9,5-Zöller, hinten gar 11-Zöller. Zum Vergleich: Solche Dimensionen hatten Anfang der Siebziger nur Formel-1-Boliden.
Die Erfolge stellten sich schnell ein: Gesamtsieg in Monza, zweiter Rang in Brünn. Weitere Siege folgten bis zur letzten Saison des 2800 CS im Renntrimm 1972. Als Evolution gab es bald hinten standfestere Scheibenbremsen statt der Trommeln. Das Schwergewicht lief immerhin satte 245 Stundenkilometer Spitze.
Gleich sechs dieser Boliden auf Basis des BMW 2800 CS bringt Minichamps als 1:18er mit geschlossener Die-Cast-Karosserie in den Handel. Es sind folgende Versionen:
Das weißblaue Sextett kommt so richtig schön krawallig mit breiten Kotflügelbacken daher. Die sehr fein umgesetzte Außendekoration wirkt schrillbunt, teilweise gibt es fette Zusatzscheinwerferbatterien, zwei unterschiedliche Felgen und Renninterieurs mit Leichtbau-Sportsitzen samt Überrollkäfig. Das Roll-out geht wohl schon im Mai über die Bühne. Den Verkaufspreis für seine Renn- 2800er hat Minichamps auf je 129,95 Euro fixiert.