SAMMELSURIUM - Weiter gedacht

Andreas A. Berse

 · 21.06.2025

SAMMELSURIUM - Weiter gedachtFoto: W. Doppelhammer (1), M. Bolsinger (1)
Vor nicht einmal zehn Jahren gelang Schuco ein echter Coup. Mit bescheidenem finanziellem Aufwand kauften die Franken große Teile der 1:43-Formen von Premium Classixxs auf.

Eingefädelt hatte den Kontrakt Peter Brunner. Er hatte diese Formen noch selber als einer der Geschäftsführer von Premium Classixxs entwickelt und – nun bei Schuco – aus seiner Sicht sozusagen zurückgekauft. Einige Marktbeobachter zogen damals die Augenbrauen hoch, frei nach dem Motto: Was will Schuco damit? Nun, Brunner hatte da so seinen Plan!

Denn mit dem Formenfundus schneiderte der Modellauto-Manager neue Varianten auf Maß, die auch Schuco und seinem Renommee als Die-Cast-Marke hilfreich sein konnten. Vor allem der VW Bulli in diversen 1:43-Variationen stand dabei Pate, aber auch Exoten aus der Vorkriegszeit machten interessante Neuzugänge möglich. Einer davon war der Vorkriegslaster mit dem Stern, der Mercedes-Benz L 1000 als Kastenwagen.

Wer jetzt gedacht hatte, Brunner und seinem Team an der Werkstraße 1 in Fürth würde dazu nichts einfallen, der sah sich auf sehr angenehme Weise überrascht. Denn: In sein zweites Leben startete der offiziell als Typ 37 in der Mercedes-Ahnengalerie geführte Lastwagen en miniature mit vier zusätzlichen Versionen. Das Grundmodell ist jeweils der Kastenwagen aus Die Cast. Das Original gab es ab Werk auch als Kübelwagen, Kleinbus und Krankenwagen.

Alle vier neuen Varianten haben sehr fein umgesetzte, meist mehrfarbige Dekorationen gemeinsam. Und: Es gibt eine eigene „Märklin“-Version, die sicher für Fans der Eisenbahnmarke ihren Reiz haben dürfte. Sie hat mit 1000 Stück auch die größte Auflage der Schuco-Editionen zum L 1000. Besonders reichhaltig ausstaffiert bis zum Ladegut auf dem Dach ist das Weihnachtsmodell von 2017. Und extra fein bedruckt kommt die Version von „Schreyer & Co“ zu den Kunden – so hieß Schuco am Anfang.


modell-fahrzeuge/sammelsuriumschottenkaro_16693efa0246ca1709cc9f0e3f6be561Foto: W. Doppelhammer (1), M. Bolsinger (1)

Schottenkaro

Auch dem McLaren 720 S steht ein Schottenkaro hervorragend. Davon ist jedenfalls TSM überzeugt und hat deshalb eine Rennversion realisiert, die ein solches rot-schwarzes Muster

auf der aerodynamisch ausgetüftelten Außenhaut trägt. Das Vorbild zu diesem Sammlerstück ging 2024 beim IMSA Chevrolet Grand Prix mit der Nummer 9 an den Start – im Look von Pfaff Motorsports. Der Renner von Oliver Jarvis und Marvin Kirchhöfer wurde damals Siebzehnter. Die sehr komplizierte Dekoration meistert TSM bei seiner 43fachen Verkleinerung des Hypercars im Renntrimm mit Bravour. Dass so eine schöne und gelungene Verkleinerung etwas über 100 Euro kosten darf, liegt an der virtuosen Machart.

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