Jörg Walz
· 11.07.2024
Preston Tucker will nach den Sternen greifen. Ziel des US-Unternehmers: das beste Auto der Welt zu bauen. Denn Mitte der Vierziger findet er kein Automobil, das seinen Ansprüchen gerecht wird. Aus der Sicht des Ingenieurs aus Michigan ist das damalige Angebot rückständig und zu unsicher. Tuckers Torpedo feiert 1948 seine viel beachtete Premiere. Mehr noch als auf den leichten, im Heck montierten und aus Aluminium gefertigten Sechszylinder mit Einspritzung und 166 PS richtet sich das Augenmerk auf die zahlreichen Sicherheitsfeatures. Dazu gehören Kurvenlicht, Sicherheitsgurte, Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen sowie Sicherheitsfenster und Polsterungen an Armaturenbrett sowie Lenkrad. Komfortabel kommt der Tucker dank Vierganggetriebe mit Vorwählfunktion daher, und die bis ins Dach reichenden Türen machen das Einsteigen bequemer. Für die Platzhirsche der US-Autobranche General Motors, Ford, Chrysler und Co bedeutete die moderne Konstruktion eine Bedrohung. Aber: Auf dem Weg zum Markterfolg ging Tucker das Geld aus. So entstanden gerade einmal 51 Prototypen und Vorserienfahrzeuge der innovativen Konstruktion. Kenner munkeln, dass die großen Drei aus dem Car-Business in den Staaten beim Scheitern des Genies etwas nachgeholfen hätten. Das Modell zum Tucker ist auch von der Machart her ein Klassiker. Es bringt satte 363 Gramm auf die Waage und setzt auf einen Werkstoff, der bei britischen Kleinserienherstellern eine lange Historie hat: Weißmetall, auch Pewter genannt. Schließlich sitzt die Firma heute in Bath. Brooklin Models montiert wenige, sauber verarbeitete Bauteile, gönnt sich gerne eine aus der Mode gekommene Stilisierung und zeigt gerade deshalb Charakter. Das Foto entstand vor einer klassischen Lockheed Super Constellation am Flughafen in München.