Andreas A. Berse
· 22.09.2024
Nein: Alois Ruf baut garantiert keine Autos für jedermann. Beim 2018 vorgestellten SCR beginnt das schon bei zwei Entscheidungen: Dieser Über-Porsche ist nur als Handschalter im Angebot und ein Sauger – basta! Im Fußraum, der das Carbon-Monocoque sichtbar macht, sind also auf der Fahrerseite drei Titan-Pedale zu finden, die der Pilot möglichst virtuos bedienen sollte. Denn im SCR-Heck blubbert, bollert oder kreischt – je nach Gemütszustand und Gaspedalstellung – ein Saugmotor mit bärenstarken 510 PS. Ihm hat Ruf satte vier Liter Hubraum eingeschenkt, und er boxt seine Höchstleistung bei unglaublichen 8270 Umdrehungen pro Minute auf die Hinterachse des SCR.
Der leistungsfähige Antrieb ist aber nur die eine Seite der Medaille des Sportwagens aus dem Hause Ruf. Auf der anderen Seite steht ein frappierendes Leergewicht von nur 1250 Kilogramm für das Coupé aus Pfaffenhausen im Unterallgäu. Das fantastische Leistungsgewicht von unter 2,5 Kilogramm pro Pferdestärke macht eine Besonderheit möglich. Basierten die Vorgänger von Ruf auf einem Chassis der Generation 964 von Porsche, so bildet nun ein eigenes Carbon-Monocoque das Rückgrat des Sportwagens. Das hat die Firma extra für ihre etwas anderen Elfer entwickelt. Dank dieser Technik aus dem Rennsport ist der Ruf SCR rund 200 Kilogramm leichter, als es ein normaler 911/964 Turbo wäre.
Der Rückgriff auf Racing-Elemente ist auch im Bereich der Radaufhängungen sichtbar und spürbar. Weil Alois Ruf bei seinem Auto die ungefederten Massen so gering wie möglich halten und ein feinfühliges Einlenkverhalten erreichen will, setzt er bei allen vier Rädern auf Pushrod-Aufhängungen, wie sie längst auch in der Formel 1 zum Standard gehören.
Optisch wirkt auch der SCR zwar immer noch wie ein modifizierter 964er, aber technisch sind die Veränderungen des Hauses Ruf immer tiefgreifender geworden. Das Ergebnis gilt bei Puristen als die erste Wahl und flirtet auch mit einer Tradition des Hauses Porsche. Die Zuffenhausener setzen immer auf Effizienz, kompakte Autos mit hohem Leistungsvermögen.
Hohes Leistungsvermögen wird jeder Käufer des Ruf SCR in Birkengrün auch dem Hersteller der passenden 1:18-Miniatur, der Firma Almost Real, attestieren. Seit Minichamps aus Aachen die Produkte der Asiaten nach Deutschland importiert, haben sich diese Verkleinerungen einen festen Platz in den Herzen der Sammler erobert. So wie Ruf Spitzenprodukte auf die Straße bringt, stellt Almost Real ganz Besonderes in die Vitrine. Da macht der birkengrüne SCR, der frühestens im August nach Deutschland kommt, keine Ausnahme.
Sofort erkennbar ist auf den ersten Bildern zur News die Brillanz der Lackierung, die Perfektion in Sachen Spaltmaße an den beweglichen Türen und Hauben, die Präzision bei der Montage und die Detailverliebtheit bei der Dekoration. Sogar die Haubenscharniere sind extrem filigran umgesetzt.
Und wer die Hauben und Türen öffnet, entdeckt die inneren Werte der Miniatur: das furiose Interieur mit dem Carbon-Gestühl und den abgesetzten Stoffbahnen, den prächtigen Motor und den Kofferraum, der Nebenaggregate beherbergt. Auch die feingliedrigen Fünfarmfelgen mit ihren schimmernden Oberfläche sind spitze.
Das alles kostet: Der Ruf SCR, von dem wohl nur 15 Stück entstehen werden, schlägt mit 650.000 Euro zu Buche. Der deutsche Importeur Minichamps bietet den birkengrünen Ruf SCR in 1:18 von Almost Real für 299,95 Euro an. Da bleibt an der Kasse nur eines übrig: Nimm es leicht!