Käfer-GmündchenPorsche 356 Gmünd Cabriolet von Schuco in 1:18

Andreas A. Berse

 · 09.06.2021

Weniger ist mehr: Dem Purismus des Originals kommen die Schuco- Entwickler auch beim Cabriolet in 1:18 überzeugend auf die Spur
Foto: Walter Doppelhammer

Am Anfang war der Porsche 356 technisch nahe am Käfer und kam aus Gmünd. Das passende Cabriolet fährt dank Schuco jetzt in 1:18 vor.

Gmünd im Waldviertel hatte als erster Produktionsstandort für den Porsche 356 einen ganz entscheidenden Vorteil: Wegen der ländlichen Umgebung mussten die bis zu 300 Mitarbeiter unmittelbar nach dem Krieg keinen Hunger leiden. Das Thema Sportwagen fing wahrlich ganz langsam und allmählich an zu laufen. Der Boxermotor mit vielen Teilen aus dem bewährten Käfer hatte gerade einmal 40 PS, und bei 140 Stundenkilometern war damals auch Schluss. Das reichte beim Cabriolet aber schon, die Haare im Fahrtwind orkanartig zu verwirbeln. Um die 700 Kilogramm machten das Temperament des 356 von Anfang an sportiv. Haarsträubend mutig war außerdem die Idee, 1948 einen Sportwagen zu bauen, sowieso von Anfang an.

Beim Sportwagen wie im Automobildesign gibt es eine Kerntugend: das Weglassen. Die treibt der Gmünd-Porsche auf die Spitze und verspricht gerade deshalb einen puren Genuss, den heutige, elektronische gefilterte Heckmotor-Sportwagen aus Zuffenhausen nicht mehr bieten. Dafür sind sie perfekter. So war die Fertigungsqualität der ersten in Gmünd gebauten Exemplare noch nicht unbedingt die Grundlage für den späteren Weltruf der Sportwagenmarke. Weltruf besaß und besitzt bis heute auch die fränkische Spielzeuglegende Schuco. Kein Wunder, dass dort die Gmünd-Porsche das Programm bereichern. Zunächst in 1:43 als Coupé und Cabriolet und später als 1:18-Coupé. In diesem Jahr folgt dann das Cabriolet des ganz frühen 356ers als 1:18er.

Als erstes Fachmagazin der Welt konnte MODELL FAHRZEUG zwei Cabriolets in der Bburagobaugröße exklusiv ablichten. Die Franken liefern zum Start zwei Versionen: ein weinrotes, offenes Cabriolet mit hellbraunem Interieur und einen cremefarbenen 356er mit geschlossenem Dach und schwarzen Sitzen. Die Fotomuster entstanden aus Serienteilen, aber zum Beispiel die Windschutzscheibe wird in Form und Stellung noch angepasst. Die Stoßstangen sind in Wagenfarbe lackiert, statt Blinkern gibt es Winker, und die Rückleuchten hält Schuco originalgetreu winzig. Der Hersteller limitiert beide News auf 500 Stück. Die Franken wollen im dritten Quartal ausliefern und rufen für jede Version ihres Cabriolets 159 Euro auf.