Der WeltbürgerMercedes 540 K „Frejat“ von Autopioneer in 1:43

Unbekannt

 · 23.06.2021

Der Reiz dieses 540 K? Er beginnt vorne als Vorkriegskompressor und endet im Heck als hochmoderner Ponton. Unverwechselbarer geht es nicht!
Foto: C. Hoffmann

Debüt in Brüssel, Chassis aus Schwaben, Maßanzug von Frejat aus Frankreich – das Vorbild dieses 1:43ers ist ein wahrer Weltbürger.

Selbst im Telegrammstil ist diese Story eine internationale: Chassis aus Stuttgart von Mercedes, Karosserie von Frejat aus Pont-du-Chateau aus der Region Auvergne-Rhône- Alpes, Premiere im belgischen Brüssel, der erste Besitzer war Graf Fredrik Wachtmeister aus Stockholm. Reicht noch nicht? Bis 1947 war das rote Mercedes-Benz Coupé mit der ungewöhnlichen Karosserie in den Kriegswirren verschwunden, erhielt wohl einen anderen Motor und neue Scheinwerfer, wurde dann verkauft nach Venezuela, ging weiter an einen Amerikaner und war zeitweise im Besitz einer Investmentfirma. Egal! Etwas anderes ist wichtiger: Die Metamorphose von einer Front im klassischen Kompressorlook aus Vorkriegstagen zur puren Pontonform ab der A-Säule – unfassbar.

Und für Autopioneer, den Raritäten-Virtuosen, der nie mehr als 50 Stück pro 1:43-Resineprojekt plant, genau das Richtige. MODELL FAHRZEUG kann hier das erste Handmuster zeigen, bevor das Serienmodell für 259 Euro frühestens ab Oktober zu den Fans rollt. Drei Dinge will der Hersteller bis zum Serienstart noch optimieren: Das silberne Schloss des Tankdeckels am hinteren rechten Kotflügel umrahmt dann die originalgetreue Gravur für den passenden Nachfülldeckel, das vordere Nummernschild hängt zwischen den beiden Stoßstangenteilen, und die Lüftungsschlitze auf der zweigeteilten Motorhaube verjüngen sich nach vorne hin. Perfekt umgesetzt haben die Entwickler mit feinsten Folien die Chromflächen, die zum einen aus der hinteren Stoßstange und am Schweller im Bereich der vorderen Radläufe herauswachsen. Auch das Interieur des roten Zweitürers mit ungewöhnlich flach geformtem Dach ahmt das Original gekonnt nach, und die Verarbeitung des Handmusters bewegte sich schon auf hohem Niveau.