Andreas A. Berse
· 10.07.2024
Die amerikanische Sprache hat so manche wortgewaltige und bildhafte Schöpfung aus der Boxengasse geschoben. So etwa die „Skyscrapers“, die bei uns auf Deutsch nicht den Himmel, sondern die Wolken kratzen. Mit den Straßenkreuzern, den„Street Cruisern“ oder„Road Cruisern“, sind wir dann schnell beim Thema Auto gelandet und beim Anfang dieser Geschichte. Denn Tom Dirnberger, um dessen Modelle sich diese Story dreht, ist selber ein „Petrolhead“, und sein Herz schlägt für Straßenkreuzer. Eines seiner ersten eigenen Modelle war ein Chevrolet von 1953, den er als Promotional in 1:25 erwarb. Diese Kunststoffmodelle legte die US-Autoindustrie damals für Marketing-Zwecke sehr erfolgreich auf Kiel.
Bereits im Jahr 1989 startete er sein Label True Dimensions Ltd. und brachte einen Kaiser Darrin von 1954 in 1:43 heraus, arbeitete in der Folge an Weißmetall-Projekten für Brooklin Models mit und an 1:25-Miniaturen aus Resine. Erst 2017 ging es weiter, und er fand wieder genug Zeit für seine Leidenschaften en miniature. Denn zusammen mit einem guten Freund, der ebenfalls ein veritabler Autofan und -kenner war, fiel Tom Dirnberger damals eines auf: Es gab kein gutes Modell zu einem Chrysler Imperial von 1956. Also gingen beide bei diversen renommierten Herstellern mit ihrer Idee hausieren, holten sich zunächst einmal einige Körbe. Von der Firma GLM, einem bekannten Spezialisten für Resine-Miniaturen in der Baugröße 1:43, wurde Tom dann endlich erhört. Und der Straßenkreuzer-Fan gab damals auch gleich die Tipps für die passenden Farben, die er wählen würde: Westpoint-Grey mit Desert-Rose, Satin- Grey mit Mediterranean-Blue, Surf- Green mit Mint-Green. All diese ungewöhnlichen Farbkombinationen wurden zu 1:43-Hits, und damit war ein weiteres Talent von Tom Dirnberger enttarnt: sein sicheres Gefühl dafür, in welchen Farbkombinationen die Sammler die Straßenkreuzer wohl gerne kaufen würden. Deshalb ein Kenner heute über den Experten: „Er ist einfach ein Naturtalent, wenn es warum geht, Farben für einen US-Schlitten auszusuchen, die dann die entsprechenden Verkleinerungen zu Topsellern werden lassen.“
So entstand über die Jahre hinweg eine ganze 1:43-Armada, die auf kunterbunten Ideen dieses talentierten Enthusiasten basierten. Diese Modelle fertigt heute GLM„Made especially for Tom Dirnberger“. Und diese kleinen, unübersehbaren Preziosen genießen bei einer ganz speziellen Kundschaft längst Kultstatus.
So liefen etwa bisher Chrysler Imperial Convertibles aus den Jahrgängen 1958 bis 1962 und 1964 maßgeschneidert vom Stapel, es entstanden Chrysler 300C von 1957, Cadillac von 1968, 1956 und 1941 in besonderer Kolorierung oder Chrysler Imperial Four-Door als Le Baron, ‘54 Chrysler New Yorker, ‘58 Chrysler Windsor, 1962/63 Studebaker Hawks oder ein Packard Hawks von 1958. Als jüngstes Vorbild hat Tom Dirnberger den Chrysler Cordoba von 1975 ins Auge gefasst und will ihn bald in Resine und 1:43 gekonnt verkleinert sehen.
Die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Firma GLM hat in Serie vor allem eines geschaffen: Echte Eyecatcher in 1:43, die das Potenzial haben, die Herzen der Fans im Sturm zu erobern. Und das ist doch aller Ehren wert, oder?