Andreas A. Berse
· 01.06.2021
Arie Bras begann erst 1990, das Thema Modellauto für sich zu entdecken. Nach einigem Hin und Her wuchs sein Interesse für ein Thema: Weltrekordfahrzeuge. Die Leidenschaft mündete schließlich in die Idee, selber solche Miniaturen auf ihre Räder zu stellen – am besten in der Baugröße 1:43. Zweimal hat der sympathische Niederländer sich seinen Traum schon erfüllt.
Arie Bras ist ein Spätentwickler: „Ich habe das Thema Modellauto für mich erst 1990 entdeckt.“ Der Neustart der Dinky-Serie machte ihn zum Sammler und hielt dann auch gleich die erste Enttäuschung parat. Entgegen dem Versprechen, keine Farbvarianten aufzulegen, taten die Briten es dann doch, und Arie stieg wieder aus. 1992 besuchte er auf einer Reise eher zufällig die „Boutique Auto Moto“ in Paris und entdeckte dort den von Ugo Fadini gefertigten 1:43er des ’63 „Spirit of America“, eine Verkleinerung eines Weltrekordwagens. Arie Bras: „Ich habe ihn damals zwar noch nicht sofort gekauft, aber dadurch wurde er nur noch teuer. Fortan haben mich die oft verrückt konstruierten Weltrekordfahrzeuge nicht mehr losgelassen.“
Von da an ging er also auf die Pirsch, zunächst, um seine eigene 1:43-Kollektion zu erweitern. In den Niederlanden keine einfache Aufgabe. Der Fan: „Bei uns ist das Thema Weltrekordfahrzeuge nicht so weit verbreitet wie anderswo. Deshalb habe ich mir immer mehr Bücher gekauft, um mich zu informieren.“
Der nächste Schritt lag nahe. Noch mal Arie: „Ich wollte selber so einen ,Daredevil‘, wie ich diese Rennwagen getauft habe, als Modell auf den Markt bringen. Doch es war gar nicht so einfach, ein Dossier mit genug Fotos und Informationen zusammenzubringen.“ Der Chef des Labels AB Models weiter: „Eines war mir immer klar: Ich selber kann so ein Handarbeitsmodell nicht bauen. Ich muss Experten finden, die das für mich umsetzen. Aber dafür brauchst du die passenden Informationen. Sonst wird das Modell nicht gut. Denn der Teufel steckt im Detail.“
Zwei solche Modelle hat Arie Bras bisher auf ihre Räder gestellt. Der erste ist ein sehr spezieller Bugatti. Nach dem Crash an der Wall Street hatte auch Bugatti in den Dreißigern Probleme und wollte mit einem Weltrekordwagen für den nötigen Wirbel sorgen. Der Motor kam vom Typ 41, dem legendären La Royale. Immerhin
lief die Entwicklung des „Record Car“ bis hin zu einer detaillierten Skizze, aber nicht bis zu einem wirklichen Auto. Arie Bras baute trotzdem diesen Bugatti nun in 1:43 nach, in einer Auflage von 25 Stück und für 289,95 Euro (in Deutschland bei Autopioneer).
Projekt Nummer zwei ist ebenfalls umgesetzt: Es ist der letzte der „Green-Monster“-Rekordwagen von Art Afons (Preis: 395 Euro, 10 Stück), der sogenannte Typ „1968-1978“. Der Wagen, den ein Triebwerk aus einem Düsenjet antreibt, erzielte sogar einen Rekord über die Viertelmeile.
Wenn man Arie Bras näher kennt, kann es einen nicht wundern, dass er schon über ein drittes Projekt nachdenkt, das er in der Baugröße 1:43 und zum Thema Weltrekordwagen in die Realität umsetzen möchte: „Ich schwanke im Moment noch zwischen dem ’22 Wisconsin Special oder aber dem ’32 Fred H. Stewart Enterprise. Mal schauen, wer als Erster für uns an den Start geht.“