Andreas A. Berse
· 08.06.2022
Aus dem „Alten Land“ in der Nähe von Hamburg, dem größten Obstanbaugebiet Nordeuropas, kommen nicht nur leckere Äpfel zum Kunden. In Hollern-Twielenfleth im Landkreis Stade liegt zudem ein Epizentrum für Zurüstteile und Umbausets, die sich mit maßgeschneiderten Lkw-Modellen in der Baugröße 1:87 beschäftigen. Seit nunmehr acht Jahren ist Elbe- Modell auf diesem Gebiet tätig und längst mehr als ein Geheimtipp für die H0-Fans.
Erfrischend anders, so könnte das Motto von Elbe-Modell lauten. Und der so unermüdliche wie sympathische Motor hinter diesem Namen, Jan Berschauer, hat überhaupt keine Angst, dass ihm einmal die Ideen ausgehen: „Wenn Sie sich den Lkw-Fuhrpark auf unseren Straßen anschauen, dann hat der eine fast unermessliche Vielfalt, die mir immer wieder neue Ideen liefert.“ Okay: Auf der einen Seite gibt es da viel Standardware, europaweit genormte Serienauflieger, die in hohen Stückzahlen entstehen, um die Preise zu senken.
Noch einmal Experte Berschauer: „Das ist die eine Seite der Medaille, und hier haben sich für die Fans der 1:87-Kundschaft natürlich die großen Namen en miniature etabliert wie Herpa, Wiking, Busch, Brekina und Co.“ Trotzdem hat das quirlige Nordlicht seine Themen für Elbe- Modell genau im Blick: „Es gibt immer wieder Nutzfahrzeuge, die für Sonderzwecke auf Maß geschneidert werden, und trotz europäischer Versuche zur Vereinheitlichung haben sich auch nationale Besonderheiten in den Lkw-Fuhrparks erhalten. Genau da setzen wir mit unseren Ideen an und liefern den Kunden passende Teile und hochwertig gefertigte Komponenten für gewünschte Umbauten.“ Und wie so oft: Berschauer war natürlich auch einmal ein H0-Sammler und Umbauer vor dem Herrn.
Genau aus dieser Erfahrung speisen sich ja auch seine Ideen: „Wir wissen in unseren 1:87-Nischen schon recht genau, was die spezielle Kundschaft interessant finden könnte und wo sich eine Eigenentwicklung lohnt.“ Die notwendige Technik dahinter hat sich Jan Berschauer über Jahre hinweg als Autodidakt angeeignet. Der Enthusiast zu MODELL FAHRZEUG: „Ich habe mein Augenmerk immer darauf gelegt, auch komplexe Formen in Einzelteile zu zerlegen, die sich dann fräsen lassen.“ Ergänzt mit Bauteilen, die er selber bei der Industrie zukauft, ergeben sich so fast unbegrenzte Möglichkeiten. Als Material für die Frästeile benutzt Elbe-Modell meist Polystyrol, aber auch Komponenten, die gelasert werden oder bereits im 3D-Druck entstehen.
Bei der Planung erfolgt zunächst immer ein virtueller Zusammenbau am PC. Jan Berschauer: „Das vermeidet Fehler schon im Vorfeld, bevor die ersten Teile überhaupt hergestellt werden. Die restlichen Fallstricke bei der Konstruktion lassen sich im Verlauf der Jahre auch durch die Erfahrungen, die wir bereits gesammelt haben, zielgerichtet umgehen.“ Das Programm, das so über die Jahre gewachsen ist, nötigt dem Kenner Respekt ab. Da gibt es Bausätze für Flachbett-Tieflader, Kits für Kräne und Holz-Kräne sowie Kurzholzauflieger, die sich mit verschiedenen Basisfahrzeugen und Bauteilen von Großserienherstellern kombinieren lassen.
Ebenfalls im Programm sind bei Elbe-Modell spezielle Autotransporter und Pritschen, aber auch verschiebbare Container-Dollys. Selbst einen dreiachsigen Drehschemelanhänger oder moderne Absetzkipper- Aufbauten stellen die Spezialisten in 1:87 her – teilweise in Kombination mit Großserienteilen. Das breit gefächerte Programm können die 1:87-Fans auf einer sehr übersichtlich gestalteten Webpage (https://elbe-modell.de) dann gleich direkt ordern