Andreas A. Berse
· 12.09.2024
Der Mann ist Sammler, Autodesigner und bringt Automobil-Bücher heraus. 40 Jahre lang sammelte Alessandro Sannia die Modelle seiner Lieblingsmarke. Das Herz des Mannes aus Turin schlug stets für Fiat, den Hersteller, der wie er in der Hauptstadt des Piemont geboren wurde. Im Jahr 2019 schaltete das Multitalent einen Gang höher: Unter dem Namen „Officina 942“ brachte er Miniaturen in der Baugröße 1:76 heraus, deren Charme in bodenständigen Vorbildern und einer Umsetzung im Retro-Design lag. Wir haben Alessandro Sannia interviewt und ihm Fragen zu der neuen Serie gestellt, die er nun vom Stapel lässt.
Warum haben Sie eine neue 1:43-Serie gestartet?
Alessandro Sannia: Seit mehr als fünf Jahren haben wir uns ausschließlich auf 1:76-Miniaturen konzentriert. Immer wieder haben mich die Sammler nach Miniaturen in 1:43 gefragt. Wir bauen jetzt in diesem neuen Maßstab in demselben Style der „Old toys“ wie bereits vorher. Wir starten mit dem Rennwagen Fiat 801 von 1920 und dem Typ 802, der 1921 im ersten Grand Prix von Italien an den Start ging.g. Der ist eine Ikone für die erfolgreiche Marke aus Turin.
Die Modelle wirken unverwechselbar, fast stylish.
Alessandro Sannia: In den letzten 20 Jahren sind Kleinserienmodelle, auch durch Hersteller aus Osteuropa, immer besser geworden, und das Angebot wuchs auch in der Breite enorm. Aber: Durch die Perfektion verlieren die Modelle zunehmend an Emotion. Unsere 1:43er sind Toys, aber charmant!
Mir gefallen die sehr aufwendigen und liebevoll gestalteten Verpackungen. Die Idee dahinter?
Alessandro Sannia: Ich habe mit den Verpackungen versucht, den Geist von damals wieder neu zu beleben. Der Art-déco-Style soll an die gute alte Zeit der Modelle erinnern, in der die Box auch eine Art Visitenkarte war. Das ist mir wichtig.
Was ist für Sie ein gutes, gelungenes Modellauto?
Alessandro Sannia: Ganz einfach: Es muss irgendwie Emotionen beim Betrachter wecken. Jeder von uns tickt anders. Was löst welche Emotionen beim Modellautofan aus? Das ist doch eine spannende Sache! So etwas macht mir einfach jede Menge Spaß!
Wie geht es in 1:43 weiter? Wie sehen die Planungen aus?
Alessandro Sannia: Da will ich Ihren Lesern gerne exklusiv etwas verraten. Wir arbeiten schon intensiv an einem Fiat 803 „Voiturette“ und dem Fiat Typ 804 „Grand Prix“ in der Baugröße 1:43 aus Zinkdruckguss. Außerdem möchte ich gerne in Zukunft auch noch das Thema Touring Cars aus der Vorkriegszeit ins Auge fassen. Selbstverständlich in Kombination mit neuen, anderen Verpackungen.
Was ist Ihr ganz persönliches Lieblingsauto?
Alessandro Sannia: Wirklich nur eines? Das ist ja schon ein bisschen unfair! Okay, dann würde ich mich für den Fiat 1500 aus den dreißiger Jahren entscheiden, der mit seiner Stromlinienkarosserie in dieser Fahrzeugklasse einfach wegweisend war. Der Wagen markierte einen echten Wendepunkt in der Geschichte des Automobils.