Kleinserien-Insider - 1:43-Trio aus der Ukraine

Andreas A. Berse

 · 07.07.2023

Kleinserien-Insider - 1:43-Trio aus der UkraineFoto: AutoShow.at
Die 1:43-Luxusliner aus Resine, die Vector Models ausgeliefert hat
Früher kamen Kleinserienminiaturen aus Großbritannien, Deutschland oder Frankreich. Aber auch hier hat sich die Welt gedreht. Denn in Osteuropa ist eine Szene gewachsen, die sich sehen lassen kann. Unser Artikel konzentriert sich deshalb diesmal auf drei interessante Namen aus der Ukraine, die vielleicht noch nicht so bekannt sind, es aber durchaus verdient hätten. Vector Models, Kimmeria und Kherson setzen auf die Baugröße 1:43.
Kleinwagen von KimmeriaFoto: AutoShow.atKleinwagen von Kimmeria

Schon früh entwickelte sich in der Ukraine eine Szene für Kleinserienmodelle. Nach den politischen Veränderungen in den späten Achtzigern kamen diese allerersten Verkleinerungen dann auch nach Deutschland und Westeuropa. Teilweise in erstaunlicher handwerklicher Qualität, die auch in der Lage war, mit viel Improvisationstalent erstaunliche Miniaturen zu schaffen. Bei den Vorbildern orientierten sich die Macher zunächst einmal an russischen Originalen, also gewissermaßen vor Ort. Aber mit der Öffnung zwischen Ost und West rückten dann auch nach und nach andere Originale in den Fokus. Zwei Dinge waren bei der Vorbildauswahl von Anfang an erstaunlich: Viele Verkleinerungen widmeten sich auf der einen Seite Nutzfahrzeugen vom Truck bis zum kompakten Lieferwagen, und andererseits hatten auch luxuriöse Vorkriegsfahrzeuge offenbar ihre Fans bei den Produzenten.

Die schwarze ZIS-Limousine Typ 101 von Kherson und der Stromlinien-GAZ Typ 20-SG1 „Pobeda-Sport“ in 1:43Foto: AutoShow.atDie schwarze ZIS-Limousine Typ 101 von Kherson und der Stromlinien-GAZ Typ 20-SG1 „Pobeda-Sport“ in 1:43

Und damit wären wir schon beim ersten Hersteller, dessen Herz für hochherrschaftliche Autos schlägt: Vector. Im Westen tauchten die ersten Miniaturen dieser Marke ab 1991 auf. Das Team war sehr jung, schaffte es aber trotzdem, die Fans mit seinen Produkten zu begeistern. Der Kleinserienhersteller hatte damals seinen Sitz in Cherson in der Ukraine. Von Anfang an begeisterten die Miniaturen mit ihren sehr feinen Machart. Vector Models baut seine Verkleinerungen aus Resine, benutzte anfangs aber auch Metall, so etwa galvanisiertes Messing, für einige der Komponenten. Auf unserem Foto sind gleich drei Modelle von Vector zu sehen, die sehr typisch für diese Marke sind: Ganz links ist der kupferfarbene Stutz Duplex als Limousine von 1971 abgelichtet, den der Hersteller herausgebracht hat. Rechts parkt der Mercedes 460 „Nürburg“ als Cabriolet F, und in der Mitte ist der Mercedes-Benz 540 K als Limousine zu erkennen. Bei allen drei Kandidaten ist die Machart fein, und die Proportionen wirken stimmig. Auch die Verarbeitung der Finessen wie Zierleisten und Anbauteilen ist hochwertig. Diese Modelle kosten bei den Fachhändlern, die sie führen, zwischen 275 und 300 Euro.

Zwei weitere Kleinserienhersteller stammen aus derselben Stadt und bringen ihre 1:43-Modelle unter den Namen Kherson und Kimmeria auf den Markt. Die Vorbildern sind exotisch. Kherson setzt etwa auf russische Originale wie den ZIS 101 als Limousine in Schwarz. Auch diese Firma hat ihre ersten Produkte Mitte der Neunziger herausgebracht. Bei den Vorbildern dominieren eher die russischen Automarken GAZ, ZIS und ZIL. Preise: um die 250 Euro.

Kimmeria widmet sich ebenfalls 1:43-Modellen aus Resine, hat aber dabei auch ein Herz für Kleinwagen. Auf unserem Bild sind von links folgende Typen abgelichtet: Goliath GP 700E, Goliath GP 700E Cabriolet, Maico Champion 400 und schließlich ein Kleinschnittger F125. Ebenfalls von diesem Hersteller stammt das rot-graue Stromlinien-Cabriolet GAZ 20-SG1. Diese Modelle sind leider aktuell aber nicht mehr verfügbar. Alle drei Firmen begeistern mit guter handwerklicher Ausführung. Die Fotos hat uns AutoShow.at, ein Spezialist aus Österreich, zur Verfügung gestellt.

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