F wie FangioPagani Zonda F von Almost Real in 1:18

Andreas A. Berse

 · 04.01.2022

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Foto: Blackys Studio, Daimler Archiv (1)

Der Zonda F war Horacio Paganis Hommage an Juan Manuel Fangio. Almost Real macht daraus einen furiosen 1:18er.

Nur ganze 15-mal baute Pagani den Zonda C12 F, wie er mit der vollen Typenbezeichnung hieß. Der 7,0 Liter große V12 auf Mercedes- Basis leistete erstmals über 600 PS, genau deren 602. Horacio Pagani wollte den F als Verbeugung vor Juan Manuel Fangio, dem fünffachen Formel- 1-Weltmeister, verstanden wissen, der auch die Ära der Nachkriegssilberpfeile geprägt hat. Ursprünglich sollte der Zonda auch „Pagani Fangio F1“ heißen, doch nach Fangios Tod 1995 wurde diese Idee aus Respekt vor dem Lenkradvirtuosen von Pagani verworfen.

Der Zonda F hatte 60 Prozent Neuteile gegenüber dem Erstlingsmodell von 1999. Das Leichtbaucoupé schafft 345 Stundenkilometer Spitze und beschleunigt von null auf 200 Stundenkilometer in 9,8 Sekunden. Der V12 hat eine Mercedes- AMG-Basis. Der F trägt schon die längere Frontnase für eine verbesserte Aerodynamik. Die Karosserie besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff. Pagani konnte damals maximal 17 Fahrzeuge pro Jahr bauen. Dem grandiosen Auto schenkt Almost Real ein Modell, das dem Original gerecht wird. Beide Hauben lassen sich öffnen, die Türen ebenso und auch die Klappen über den beiden kleinen, seitlich vor den Hinterrädern angeordneten Gepäckräumen. Selbst die roten Köfferchen lassen sich herausnehmen.

Die Technik ist verkabelt, die Aufhängungen sind grandios nachgezeichnet, und das zweifarbige Interieur ist eine coole Mischung aus Kohlefaser und Art-déco-Elementen. Der perlmuttartig schimmernde Lack ist ebenfalls makellos auf dem 1:18er aufgetragen. Wenn der Betrachter das alles zusammennimmt und die fehlerlose Verarbeitung unseres Fotomusters berücksichtigt, ist der Preis von 435 Euro nicht mehr so niederschmetternd. Denn Almost Real ist mit dem Zonda F in 1:18 eines sicher gelungen: das Limit für einen optimalen Supersportwagen im traditionsreichen Maßstab ein kleines Stück weiter nach oben zu schieben.

Das ist ein ähnliches Aha-Erlebnis, wie wir es sonst nur haben, wenn CMC wieder ein Klassikermodell aus dem Hut gezaubert hat. Bei Almost Real sind Experten an der Arbeit, die sich erst sehr spät zufriedengeben. Und das verlangt eben Nehmerqualitäten an der Kasse. Das Original gab es ja auch nie unter 600.000 Euro zu kaufen, Tendenz steigend.