Andreas A. Berse
· 01.09.2023
Dass Mercedes nach 22 Jahren wieder mit Werkswagen in Le Mans antrat und das ausschließlich mit deutschen Fahrern, sorgte in Frankreich 1952 nicht nur für positive Schlagzeilen. Der neue W 194 sollte bei Sportwagen-Rennen antreten. Weil die 1952 oft Langstreckenrennen waren, legten die Entwickler vor allem auf eines Wert: einen Rest an Komfort für die Fahrer. Wichtigstes Element dieser Überlegungen war ein festes Dach, das die Insassen schützt.
Die Rechnung ging auf: Der Wagen von Karl Kling und Hans Klenk, die 22, fiel zwar nach 94 Runden mit Elektrikdefekt aus, aber Hermann Lang und Fritz Riess gewannen auf der Nummer 21 vor ihren Teamkollegen Theo Helfrich und Helmut Niedermayer mit der 20. Als der führende Talbot-Lago von Pierre Levegh gut eine Stunde vor Ende des Rennens mit Motorschaden ausfiel, hatte die beiden 300 SL, die noch im Rennen waren, freie Bahn. Levegh hatte sieben Runden Vorsprung gehabt. Genauso ist Le Mans eben: brutal.
Spark Model baut alle drei Silberpfeile bald in 1:18 aus Resine mit geschlossener Karosserie nach. Die Kühlermaske ist wie bei den Originalen in Rot, Grün und Blau umrahmt, die Stahlfelgen haben zweiflügelige Zentralverschlussschrauben, und die Motorhaube ist mit fotogeätzten sowie kolorierten Schnallen gesichert. Sogar die kleinen Klappfenster in den Türen, die Scheibenwischer und die Lufthutzen hinter den Türen haben die Entwickler nicht vergessen.
Besonders auffällig im Interieur des 300 SL sind die Sportsitze mit viel Seitenhalt, deren Sitzspiegel mit Karostoff bezogen sind. Das dünne Lenkrad und die Instrumente hat Spark sehr aufmerksam im Bburago-Maßstab nachgezeichnet. Die Passung der Fensterteile war bei den Fotomustern schon recht gut gelungen. Die runde, fast etwas pummelig wirkende Form des Ur-SL erfasst das Resinemodell jedenfalls gut. Verkaufspreis: jeweils 199,95 Euro. Spark Model will im September ausliefern.