EndstationKonrad Pernetta hört auf

Andreas A. Berse

 · 06.05.2022

Endstation: Konrad Pernetta hört aufFoto: Modellbusmarkt Oberammergau

Nach 44 Jahren hört Konrad Pernetta auf. Der unermüdliche Motor hinter dem Modellbusmarkt Oberammergau zieht sich zurück.

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Foto: Modellbusmarkt Oberammergau

Bereits im Alter von zehn Jahren, als er von seinem Onkel ein Buch über Omnibusse geschenkt bekam, war der gebürtige Brite Konrad Pernetta sofort fasziniert. Seine Kindheit prägten Modellfahrzeuge von Dinky und Matchbox, und ja, auch Modellbusse waren dabei, wie er sich erinnert. Aber sie waren Spielzeug und hatten dementsprechend Gerauchsspuren.

Pernetta, selber im Besitz eines Busführerscheins, entdeckte die große Leidenschaft der kleinen Busse für sich. Er wurde zum Globetrotter in Sachen Busmodelle und zum vor- trefflichen Kenner. Nachdem die Familie nach Deutschland umgezogen war, gründete er in den Siebzigern den Modellbusmarkt Oberammergau, die erste Adresse für Bussammler. Mit Inseraten, cleverem Webshop von HGS-Soft und durch das unvergleichliche Angebot wurde der Geheimtipp zum Marktführer für Busse in 1:X. Bestellungen kamen nicht nur aus ganz Westeuropa, sondern auch aus Übersee.

Konrad Pernetta blieb immer beides: Sammler und Geschäftsmann. Manchmal wurde über internationale Grenzen hinweg getauscht, im Anschluss an jede Reise kamen nach der Rückkehr dicke Pakete in Oberammergau an, prall gefüllt mit Neuzugängen. Wir zeigen hier noch einmal vier „Pernetta-Raritäten“: den weiß-blauen CANS Trolley von Gila Modelli in 1:43, den Mercedes Travego von Rietze als sehr seltenes weiß- rotes Werbemodell „Autobuses de Oriente“ aus dem fernen Mexiko, den blau-beigen Magirus-Deutz Sa turn Typ Nizza von HB Model in 1:43 und den Mercedes O 10000 als Linienbus von JP Model aus der Ukraine. Auch wenn es den Modellbusmarkt-Shop jetzt nicht mehr gibt, das Fachsimpeln über sein Lieblingsthema wird Konrad Pernetta nie aufgeben.