Unbekannt
· 18.06.2021
Im Markt der Handarbeitsmodelle gibt es nicht nur Traditionalisten, sondern auch junge Himmelsstürmer. Stamp Models ist einer davon. Ihre ersten 1:43-Modelle aus Resine hat die Marke aus China 2020 vorgestellt. Das Label widmet sich mit seinen chromblitzenden Miniaturen ausschließlich einer US-Luxusmarke mit wechselvoller Geschichte: Cadillac.
Kaum einer weiß es: Die Spuren von Cadillac reichen zu Henry Ford und seiner Detroit Automobile Company zurück, gegründet 1899 und 1901 in Henry Ford Company umbenannt. Wenig später übernahm Henry Martin Leyland das Unternehmen, benannte es in Cadillac um und verkaufte es schließlich 1909 für 4,5 Millionen USDollar an General Motors. Genau diese Marke, deren Name auf Antoine Laumet de La Mothe, Sieur de Cadillac aus der französischen Gironde zurückgeht, hat es auch unserem jungen Namen aus der Handarbeitswelt angetan, den wir heute vorstellen wollen: Stamp Models. Die Vorbilder liefert also jener Luxusableger von General Motors, der zwischenzeitlich einmal die erste Wahl für ältere Herren war, die keinen Mercedes oder BMW kaufen wollten, sondern das Beste, was Amerika zum Thema Luxusauto zu bieten hat.
Da die Experten hinter dem Label Stamp Models sehr eng verbunden mit dem bereits etablierten Anbieter GLM Models sind, steht auch die Machart der passenden Miniaturen schnell fest: Die Firma baut wie der ältere Bruder Resinemodelle in der Baugröße 1:43. Die Fahrzeuge sind pro Farbe auf zunächst 99, jetzt 199 Stück limitiert, was ihnen bei weltweiter Verbreitung einen Seltenheitsstatus sichern könnte. Exemplarisch zeigt das historische Flossentier des Cadillac Eldorado von 1957, wahlweise als Coupé und Convertible im Programm, was der Kunde erwarten darf. Die Lackierung und Verarbeitung überzeugt. Chrom und zusätzliche Dekorationen in hellem Silber lassen die Luxusliner von Stamp Models mit ihren Originalen um die Wette glänzen. Für Fensterrahmen und andere Verzierungen benutzt der Anbieter auch Fotoätzteile, die ebenfalls handwerklich gut verarbeitet wurden. Ein Traum und in jedem Millimeterbruchteil hochwertig umgesetzt sind die Interieurs der Schiffe aus Detroit, die natürlich eindeutig in der Luxusliga spielen und so wenig zurückhaltend gestylt sind, wie es sich eben der amerikanische Autokunde offenbar damals wünschte.
Auch schrille Farben sind kein Tabu. Bisher startet die ehrwürdige Ahnengalerie mit dem ’42 Sixty Special als Town Brougham von Derham mit ungewöhnlichem, geteilt zu öffnendem Dach beim Original. Dann folgt das riesige ’55 Series 62 Convertible mit fetten „Dagmar-Bumpern“ im Grill und der bereits erwähnte Eldorado Seville von 1957 mit seinen eindrucksvollen Heckflossen. Kantiges aus den Sechzigern hat Stamp Models ebenfalls schon in seinem Programm – als de Ville Convertible von 1968 und Special Brougham von 1969 im Limousinentrimm. Das Thema schrille Farben spielt jetzt das Coupé de Ville von 1974 in Hellgrünmetallic mit weißem Vinyldach, giftgrüner Armaturentafel und schneeweißen Sitzen perfekt. Trotz einer relativ knappen Limitierung bleibt Stamp Models auch bei den Preisen unter einer wichtigen Schallmauer: Die Miniaturen kosten im Fachhandel 99,95 Euro.