Andreas A. Berse
· 23.09.2022
Der aerodynamisch erzeugte Anpressdruck machte den 956 zum Siegertypen. Zwei Modelle erinnern an den Le-Mans-Sieg vor 40 Jahren.
Es ist das eine, auf der Hunaudières-Geraden in der Saison 1982 an der Sarthe im Training 350 km/h zu erreichen. Es ist aber etwas ganz anderes, ein aerodynamisch so auf die Spitze getriebenes Rennautoprojekt wie den Porsche 956 so Le- Mans-fest zu machen, dass es beim ersten Start gleich den Sieg im Langstreckenklassiker einfährt. Das gelang der Startnummer 1 mit Jacky Ickx und Derek Bell vor genau 40 Jahren.
Und die Startnummern 2 und 3 landeten genau in dieser Reihenfolge ebenfalls auf dem Treppchen. Beim Le-Mans-Sieg von 1982 rangierte der erste Nicht-Zuffenhausener auf Platz sechs - ein Ferrari 512 BB LM. Doch nicht nur die beiden clever ausgeformten Tunnel im Fahrzeugboden, die den Ground Effect des Wagens im Rennen optimierten, waren ein konstruktives Wagnis. Erstmals setzten die Porsche-Techniker um Norbert Singer bei dem materialmordenden Langstreckenklassiker aus Frankreich ein Doppelkupplungsgetriebe namens PDK ein. Und damit die Kette der Innovationen nicht abriss, besaß der 2,6 Liter große Turbo-Motor nicht nur 620 PS Spitzenleistung, sondern auch ein progressives Einspritzsystem.
Und so ganz nebenbei entschieden sich die Zuffenhausener für ein Chassis aus Duraluminium. Das Technikfeuerwerk des Gruppe-C-Renners 956 zahlte diesen Aufwand mit Titeln zurück: mit allen FIA-Sportwagenweltmeisterschaften zwischen 1982 und 1984, also denen für den Hersteller und die Fahrer. Jochen Mass lobte dabei besonders die extreme Balance in dem Rennwagen. Solch ein Triumph im technischen und fahrerischen Grenzbereich vor 40 Jahren will gebührend gefeiert werden. Porsche tut dies ab August mit zwei Resineminiaturen in der Baugröße 1:43 und 1:18, die Minimax, also Spark, entwickelt hat. Das 1:43-Modell mit der Startnummer 1 ist auf 1982 Stück limitiert und kostet 65 Euro, die entsprechende 1:18- Version baut der Hersteller für Porsches Modellauto-Fuhrpark genau 956-mal.
Der Verkaufspreis liegt hier bei 279 Euro. Das kleinere Modell parkt in einer Sichtbox, die das rotgolden- blaue Farbdesign des Original mit „Rothmans“-Deko aufnimmt. Auf der Rückseite gibt es ein passendes Originalfoto des Siegers. Den größeren Siegertypen liefert Minimax mit edler, schwarzer Baseplate und einem transparenten Plexiglas- Deckel an Porsche. Aus der Jubiläums-Legende holen die Spark-Entwickler in beiden Baugrößen ein Maximum in Sachen Dekoration, Proportionen, Feingliedrigkeit und Interieurfinessen im Racingtrimm heraus. Zwei echte Siegertypen eben!