Guido Schiefen
· 02.05.2023
Mit seiner „Precision Collection 100“ setzte AMT/Ertl vor mehr als 20 Jahren Maßstäbe in 1:18. Vier Miniaturen zeigen wir in dieser Story.
Sie sind fast schon Modellauto-Youngtimer: Ertl aus Dyersville in den USA hat neben der American-Muscle-Serie Anfang der 2000er-Jahre eine Kleinserie im Maßstab 1:18 produziert, deren Modelle sich heute immer noch sehen lassen können. Unter dem Label „Precision Collection 100“ erschienen insgesamt sechs verschiedene Miniaturen höchster Virtuosität in mehreren Farbvarianten. Es handelte sich um das 1964 ½ Ford Mustang Cabrio, das ’64er Ford Thunderbolt Super Stock Drag Car, den Chrysler 300C von 1957 und den Ford Thunderbird mit abnehmbarem Hardtop aus dem gleichen Vorbildbaujahr. Des Weiteren gab es noch einen ’13 Ford Model T Speedster und den ’37 Lincoln Zephyr in dieser hochwertigen Machart als schwere, aber auch feine 1:18-Modelle aus Die Cast.
Wir wollen hier die ersten vier dieser Fahrzeuge etwas näher vorstellen. Allen vier Ami-Schlitten gemein ist die unglaubliche Detailtreue und die große Anzahl der zu öffnenden wie beweglichen Teile. Türen und Hauben lassen sich immer bewegen. Doch das ist nicht alles: So dreht sich die Kardanwelle beim Rollen über einen komplizierten Mechanismus mit. Selbstverständlich steckt der Fahrzeugschlüssel im Zündschloss, und beim roten Mustang lässt sich sogar der Schalthebel in die gewünschte Position verstellen; im weißen Thunderbolt kann das Handschuhfach geöffnet werden. Beim hellblauen Thunderbird lässt sich außerdem das exakt passende Hardtop entfernen; ebenso können die Lüftungsklappen in den vorderen Kotflügeln und die Tankklappe geöffnet werden. Und sofern ein Radio verbaut wurde, ist die Antenne bei Bedarf ausziehbar.
Wenn man die Motorhauben öffnet, die alle mit einem ausgeklügelten Spannfederverschluss samt Rautenscharnieren versehen sind, bietet sich dem Betrachter eine wahre Augenweide der 1:18-Modellbaukunst: Die Verkabelung und komplette Anordnung sämtlicher Nebenaggregate bei den V8-Motoren ist so perfekt, dass der Sammler das Blubbern der Verbrenner schon fast intuitiv wahrnimmt. Die Linienführung und die Verarbeitungsqualität der Modelle würden Kenner auch heute noch sicherlich im Bereich zwischen Autoart, Kyosho oder auch CMC ansiedeln. Manchmal lohnt es sich eben, als Sammler unbedingt auch mal in den Rückspiegel zu schauen, zumal wenn er so fein detailliert ist wie bei diesen vier Kandidaten aus der gelungenen Precision Collection 100 von AMT/Ertl!