Andreas A. Berse
· 07.11.2025
Wenn ein Kind drei Väter hat, wird es kompliziert. Bei einem Auto auch! Die Auto Union, umgezogen nach Ingolstadt, Mercedes-Benz aus Stuttgart und später VW waren diesem Sprössling aus der Nachkriegszeit gewissermaßen in die Wiege gelegt. Welcher Motor? Ein Dreizylinder-Zweitakter, gar ein Boxer oder eher ein Vierzylinder-Viertakter mit Mitteldruck? Welcher Name? Auto Union, DKW oder dann doch Audi?
Als der Wagen 1965 in Feldafing vorgestellt wurde, gehörte Audi schon VW, und er hieß zunächst nur Auto Union Audi. Sonst nichts! Als er dann später auf der IAA in den Frankfurter Hallen stand, nannte sich die überlebenswichtige Neuheit für die vier Ringe Audi 72, passend zur PS-Zahl des Motors, den Mercedes-Benz in Mitteldrucktechnik in das Projekt eingebracht hatte. Deshalb musste er Super tanken. Es gab dann noch nach Leistung benannte Derivate wie die Audi 60, 80 und Super 90. Und 1966 folgte der Kombi, der nicht mehr Universal, sondern auf Intervention aus Wolfsburg Variant heißen musste.
Unser abgelichtetes Die-Cast-Modell stammt übrigens von Norev. Aber auch Minichamps hat den Wagen in Die Cast und im Maßstab 1:43 gebaut, als Audi 60 und sogar als Variant. Das Norev-Modell des 72ers zeigen wir hier in Rot. Der Zweitürer hat eine Inneneinrichtung in hellem Braun. Auffällig sind die fein in Silber aufgebrachten Zierleisten. Sowohl die Audi von Norev als auch die von Minichamps sind heute im Internet gesucht und deshalb recht teuer. Gute Exemplare starten bei circa 50 Euro.