Die Erfolgsgeschichte von BMW bei Minichamps  - Sapperlot

Andreas A. Berse

 · 14.05.2024

Die Erfolgsgeschichte von BMW bei Minichamps  - SapperlotFoto: Blackys Studio
Paul G. Lang und Sohn Max (ganz oben von links), BMW i4, iX und i7 in 1:18, dazu die historischen BMW M3 DTM (vorne)
Wie der Aloisius über dem Himmel schwebt, so parken diese 1:18-BMW auf Wolke Nummer sieben. Wir zeigen abgehobene Details und erklären Hintergründe.
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Foto: Blackys Studio

Reden wir vom Jahrgang 2024 und der Baugröße 1:18, dann wird Minichamps noch zahlreiche neue Modelle vorstellen, die den stilisierten BMW-Propeller auf der Außenhaut tragen. Manche der Grundmodelle bauen die Aachener sogar mit beweglichen Türen sowie Hauben und mit geschlossener Karosserie parallel. Ein Kandidat vom letzten Jahr, der ’22 BMW M4 GT3 von DTM-Champion Sheldon van der Linde, gewann sogar überlegen die Leserwahl 2023 von MODELL FAHRZEUG. Diesen M4 gibt es im Bburago-Maßstab, geliefert aus der Charlottenburger Allee 49, bereits in 13 verschiedenen Versionen – zehn neue sind für 2024 geplant. Die Gesamtstückzahl ist fünfstellig. Der Bayer würde dazu sagen: „Luja, sog i!“

Die Marke BMW hat im Programm der Aachener einen Lauf. Und den kann uns kaum einer besser erklären als Paul G. Lang, der ab 1991 versuchte, in China hochwertige Sammlerminiaturen unter dem Namen Minichamps zu entwickeln: „Wir sind seit damals der älteste BMW-Lizenznehmer im Modellautobereich. Die Münchner sind heute eine der innovativsten Automarken. Diese Modelle sind nicht nur in Europa extrem begehrt, sondern auch in Asien und den USA.“ Deshalb gibt es eben 1:18er mit beweglichen Teilen und geschlossener Karosserie. Lang: „Bei einigen Fahrzeugen bauen wir die geschlossene Version eher für das preissensiblere Europa. Die Chinesen wollen ,Full Openings’, sie zahlen gerne etwas mehr für ein perfektes Modellauto.“

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Viele BMW-Projekte macht Minichamps zunächst auf eigene Kappe, aber es kommen auch wieder Industrieaufträge. Paul G. Lang sagt allerdings: „Trotzdem: In Zukunft wird die Branche wieder verstärkt selber entscheiden müssen, welche Miniaturen sie bauen will. Die Hochphase der Industrieaufträge geht zu Ende.“ Asien ist derzeit dank China der Wachstumsmarkt, und der will eben Finessen. Die neuen BMW-1:18er i4 M50 (180 Teile, 246 Dekorationen, Preis: 209,95 Euro ab Juli) und noch stärker der i7 (216 Teile, 245 Dekorationen, Preis: 239,95 Euro ab September) hinterlassen den Eindruck, als hätten die Aachener beim Thema Feinheiten noch eine Schippe draufgelegt. Eines von vielen Beispielen: Beim Siebener sind die Bildschirme im Fond abklappbar umgesetzt. Sohn Max Lang: „Unser Siebener legt die Latte für eine 1:18-Limo noch einen Tick weiter nach oben! Der Markt in Asien verlangt danach.“ Der so erfolgreiche BMW M4 GT3 hat übrigens in „Full-Opening“-Version 193 Teile, 258 Dekos und kostet zwischen 149,95 und 169,95 Euro. Etwas später im Jahr folgt noch das SUV BMW iX von 2022. Noch einmal Max Lang: „SUV sind in China ein Riesenthema!“

Die BMW-Offensive aus der Charlottenburger Allee in der Domstadt ist aber nicht auf 1:18 beschränkt, wie Paul G. Lang unseren Lesern verspricht: „Wir werden einige der aktuellen BMW auch in 1:43 aus Die Cast machen und viele in 1:87 aus Kunststoff. Die H0-Modelle verkaufen sich sehr gut.“ Es gibt nur eine andere Automobilmarke, die ähnlich performt, weiß der Chef: „Wir erleben gerade einen wahren Porsche-Hype en miniature. Er dreht sich hauptsächlich um das Thema Porsche 911 GT3 RS, zieht aber auch andere Modelle mit. Die Formel 1 siegt sich dagegen dank des überlegenen Piloten Max Verstappen gerade etwas zu Tode. Auch Ferrari hat an Attraktivität für die Modellwelt verloren.“

Interessant beim Thema China: Es wird en miniature zu einem Youngtimer-Markt. Allerdings auf spezielle Art und Weise. Paul G. Lang: „Vom Fünfer (E34) und vom Siebener (E32) aus den Neunzigern haben wir mittlerweile fünfzehn Varianten für das Reich der Mitte in 1:18 aufgelegt. Die Vorbilder müssen aber für China aus dem absoluten Luxussegment stammen: die Rote Sau von Mercedes oder der SLS sind hier ein Thema. Porsche, Bentley und Rolls-Royce auch.“

Minichamps selbst will innovativ bleiben. So entsteht gerade ein geheimes Projekt, das die Welt des Modellautos um eine elektronische Komponente erweitern wird. Mehr will Lang noch nicht verraten. Der BMW-Erfolg führt Mini-champs zurück zu den eigenen Anfängen. Denn der BMW M3 in der frühen DTM-Version der Neunziger als 1:43er aus Die Cast war eines der ersten Minichamps-Modelle, die 1991 auf der Spielwarenmesse in Nürnberg ihre Premiere feierten. Paul G. Lang: „BMW gehört zur Minichamps-DNA.“

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