Der VielfahrerDas neue Kurt-Ahrens-Buch

Andreas A. Berse

 · 25.11.2022

Der Vielfahrer: Das neue Kurt-Ahrens-BuchFoto: Werk, Mercedes Classic (1)

Er fuhr Formel 1, 2, und 3, Rallyes und Sportwagen – dem Privatfahrer Kurt Ahrens widmet sich ein außergewöhnliches Buch.

Alle Jaguar D-Type, die CMR in 1:18 mit geschlossener Die- Cast-Karosserie bringt, fuhren im Original 1955 in der Sportwagenweltmeisterschaft
Foto: Werk, Mercedes Classic (1)

Das ging nur in den goldenen Zeiten des Motorsports: Der Privatier Kurt Ahrens fuhr Monoposti in ganz verschiedenen Klassen, Sportwagen und auch Rallyes. Egal hinter welches Lenkrad er sich auch setzte: Er war sofort schnell. Ausfälle warfen ihn oft zurück. Für seinen F2-Flitzer hatte er einen Mechaniker – Rindt und Ickx deren vier. Cooper T52 mit Motor von Stanguellini-Fiat, Porsche 908, 917, Brabham BT21, BT 23, BT30, alles fuhr er.

Unvergessen: Ihm gelang der erste Sieg auf dem damals unbezähmbaren Monster 917, beim siebten Großen Preis von Österreich 1969 in Zeltweg, zusammen mit Vic Elford. O-Ton Ferdinand Piëch: „Klein, leicht, bescheiden und schnell. Macht selten was kaputt!“ Das Buch „Einer dieser verwegenen Kerle“ von Eckhard Schimpf (29,90 Euro, Delius Klasing, 144 Seiten), erzählt dieses Rennfahrerleben, das Ahrens 1970 beendete. Warum er aufhörte: „Ich wollte überleben.“ Warum er nie einen Formel-1-Vertrag für ein längeres Engagement unterschrieb: „Ich wollte mein eigener Teamchef bleiben.“ Beide Zitate wirken heute wie aus der Zeit gefallen, beschreiben diesen ungewöhnlichen Menschen aber eben auch trefflich.

Der Titel ist nicht ganz richtig: Denn je weiter man liest, wird eines klar: Kurt Ahrens war und ist ein ganz besonderer dieser verwegenen Kerle, und genau deshalb ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle Petrolheads. Mehr wird nicht verraten! Das 1:43-Modell auf unserem Bild kommt von Brumm. Es zeigt den 917er von den Neun Stunden Kyalami, dem letzten Rennen von Ahrens zusammen mit Jo Siffert 1970.