Andreas A. Berse
· 21.11.2025
Modell-Archivar“ steht auf der Visitenkarte von Karl-Heinz Pawelzik. 1975 drückte ihm sein Vater eine Kiste mit Wiking-Schiffen in die Hand. Pawelzik, Jahrgang 1950, hatte damals gehört, dass Wiking-Gründer Friedrich Karl Peltzer ein Museum aufbauen wollte. Der Sammler besuchte den Chef, und beide kamen schnell ins Gespräch. Der Fan: „Ich wusste anfangs gar nicht, dass es noch Wiking-Autos gab. Aber die Begegnungen mit Peltzer machten mich wieder zum Sammler.“ Der rege Gedankenaustausch wurde vierteljährlich fortgesetzt, und da raus entstand eine Freundschaft.
Sowie eine Sammlung, die immer größere Dimensionen bekam. Pawelzik: „Das zu Hause zu horten,war einfach nicht mein Ding. Ich wollte es der Öffentlichkeit zeigen, Menschen eine Freude damit machen.“ Da kam das Oldtimer-Museum Nottuln von Monika und Dieter Klopfer ins Spiel. Klopfer hat, inklusive einer integrierten Werkstatt, dort im Münsterland eine Sammlung von britischen Klassikern im Maßstab 1:1 zusammengetragen, die ihresgleichen sucht.
Karl-Heinz Pawelzik: „Wir wollen Wiking und Co den Fans zeigen!“
Jetzt wird es spannend: Denn die Sammlung von Karl-Heinz Pawelzik ist dank der gemeinnützigen Stiftung Technisches Kulturgut, die Klopfer für sein Museum in Leben gerufen hat, dort auch zu sehen. Und dabei geht es jetzt nicht mehr nur um Wiking.
Der Sammler: „1984 lernte ich Volker Sieper kennen, der Wiking übernommen hatte. Auch diese Begegnung hat mich inspiriert.“ Fortan wollte Pawelzik auch das Thema Siku beackern: „Zumindest die frühen Kunststoffmodelle haben mich seitdem ebenfalls interessiert.“ Ein drittes Thema kam hinzu: Steiff-Miniaturen mit Rädern. Der Modell-Archivar: „Das kennt ja kaum noch einer. Dass Steiff neben Teddys auch Modellautos gebaut hat, verschwindet leider aus der öffentlichen Wahrnehmung.“
Dem schiebt das Oldtimermuseum in Nottuln jetzt einen Riegel vor. Pawelzik: „Im Moment zeigen wir dort 17.000 Wiking-Miniaturen, 1000 Plastik-Modelle von Siku, die alle Grundtypen umfassen, und circa 150 verschiedene Automodelle von Steiff.“ Noch Fragen?
Die Öffnungszeiten sind maßgeschneidert. Bedeutet: Man muss sich anmelden und individuell einen Termin vereinbaren. Karl-Heinz Pawelzik: „Es wäre natürlich schön, wenn sich kleine Gruppe zusammenfänden, damit wir eine Führung organisieren können.“ Und die umfasst dann die Maßstäbe 1:160 bis 1:1. Das lohnt sich wirklich. Und eines kann Pawelzik auf jeden Fall: über seine Leidenschaft erzählen. Die britischen Oldtimer sind dann das zusätzliche Sahnehäubchen obendrauf. We are amused. Mehr wird nicht verraten. Einfach hingehen! Termine können über folgende E-Mal-Adresse vereinbart werden: khpawelzik@gmx.de. Viel Spaß! Auch Sammler, die etwas ins Museum einbringen wollen, können sich dort melden.