Unbekannt
· 06.07.2021
Dieser Commer TS3 von 1959 war mindestens so sexy wie Emma Peel aus „Mit Schirm, Charme und Melone“. CMR entwickelt eine 1:18-Version.
Wenn Briten über Autos reden, werden sie allzu gerne zu Romantikern. „Farewell, old girl“, übersetzt: „Mach es gut, altes Mädchen“, ist ein tolles Video über den weltberühmten Commer TS3 Renntransporter von 1959 überschrieben, der für die Ecurie Ecosse in den Fahrerlagern dieser Welt einen unverwechselbaren Eindruck hinterließ und 2013 für unglaubliche 2.171.176 Euro unter den Hammer kam. Auch technisch war dieser Zweiachser ein Hingucker, und zwar aus der Kategorie „besonders wertvoll“. Die Basis lieferte ein Bus-Chassis von der damaligen Roots-Gruppe, das von einem ungewöhnlichen Motor der Firma Tilling-Stevens seine Leistung von 105 PS spendiert bekam. Besonderheit des damaligen Commer-Triebwerks: Es bestand aus zwei gekoppelten Dreizylinder-Boxer-Dieseln, die als Zweitakter arbeiteten und denen ein Rootskompressor deutlich mehr Leistung einhauchte. Der Luftfahrtingenieur Selby Howgate hatte die Pläne des unverwechselbaren Unikats gezeichnet, Ecurie Ecosse, das schottische Rennteam von David Murray und Wilkie Wilkinson aus Edinburgh, das Geld spendiert, British Aluminium die Bleche geliefert. Dunlop, Joseph Lucas und Wilmot Breeden hießen die anderen technologischen Väter dieses berühmten Meilensteins der Renntransporter-Geschichte. Dank des flach bauenden Boxermotors blieb im Heck Platz für ein Auto und einen Arbeitsraum von 1,8 mal 1,8 Metern sowie im ersten Stock für zwei weitere Boliden. Vorne gab es bei diesem speziellen Commer TS3 eine geräumige Mannschaftskabine. Stylist Howgate hatte ihm hinten Miniflossen spendiert, die an einen Fisch erinnern sollten, die „aerodynamischste Form in der Natur“.
Dank Formgebung und Farbe wäre der Commer TS3 heute wohl so etwas wie ein blauer Wal, und zwar ein besonders hübscher. Wegen der beigelegten Auffahrrampen und der beweglichen Heckklappe ist das originalgetreue Beladen unten kein Problem. Die obere Etage lässt sich allerdings leider nicht absenken. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt an der Verkleinerung in 1:18. Beim Beladen biegen sich die Auffahrrampen übrigens leicht durch. Für die ewigen Meckerer: Auch das ist, so zeigen es jedenfalls historische Bilder des Wagens, höchst originalgetreu. Dass die Türen im Bereich der Kabine mit steiler Frontscheibe geschlossen bleiben, ist weit weniger tragisch. Denn dank der üppigen Verglasung der Commer-Front lassen sich die Details der Inneneinrichtung doch ganz gut entdecken, und die Sammleraugen können auf Wanderschaft nach tollen Finessen gehen.
Beim Autor unterstützt von einer Lupe. Ebenso aufwendig ist die Außendekoration, bis in die eckigen, vorne abstehenden Blinker hinein. Selbst Details wie die feine Antenne hat CMR professionell umgesetzt. Ebenfalls gut gelungen sind den Entwicklern die Felgen. Auch das Chassis kommt nicht zu kurz. Sogar die Fachwerkstruktur im hinteren Teil, sichtbar im Bereich des unten verladenen Autos, hat CMR originalgetreu nachempfunden. Sie war beim Original übrigens in einem knackigen Hellrot lackiert. Die hintere Ladeklappe trägt ein feines Scharnier in der Art eines Klavierbands. Das einzelne Auto parkt unten auf einer Riffelblechfläche, oben gibt es zwei Rampen in dieser speziellen Optik. Die Lackierung überzeugte bereits bei unserem Muster aus der Nullserie. Das gilt auch für die Verarbeitung der Anbauteile. Verkaufspreis bei CK-Modelcars, Modelissimo und Little Bolide ab März: 249,95 Euro. Das sind exakt 50 Euro weniger als beim hauseigenen Bartoletti, und das lässt die nicht klappbare obere Laderampe sicher leichter verschmerzen. We’re Needed
Der Maserati-Bartoletti ist da
Auch beim Thema Bartoletti auf Basis des Fiat 642 RN2 geht es in der Baugröße 1:18 munter weiter. Dieser Fiat-Renntransporter von CMR ist jetzt auch in der gelb-blauen Version lieferbar, die das Maserati-Team benutzt hat. Die technische Ausstattung mit Auffahrrampen, beweglichen Türen und Flügeltür vor dem Laderaum entspricht der bereits bekannten knallroten Ferrari-Version. Verarbeitung und Dekoration wirken auch hier professionell. Der Maserati-Bartoletti kostet exakt 299,95 Euro.