Andreas A. Berse
· 18.09.2022
Ende der Sechziger hatte BMW einen TIK, und zwar auf Basis des 2002. Minichamps baut dazu drei neue 1:18-Miniaturen aus Die Cast.
Der BMW 2002 TIK war ein Baby von Paul Rosche, dem Motorenpapst, der später den F1-Motor für die Münchner konstruierte. Als im Tourenwagensport die Leistungsexplosion immer mehr um sich griff, beschloss Rennleiter Alex von Falkenhausen, Weihnachten 1968 eine kühne Idee auf den Gabentisch zu legen: „Jetzt setzen wir einen Turbo drauf.“ Das brachte über 280 PS Leistung für den 2002, aber ließ anfangs auch Motoren auf dem Prüfstand platzen. Doch das kriegt ein Paul Rosche in den Griff. Als es funktionierte, bekamen die Zweitürer mit Heckantrieb die Kraft kaum auf die Rennpiste. Hinten gab es dann deshalb extrabreite Formel- 2-Schlappen, um die Reifen nicht zu überfordern.
Jetzt kommen drei neue Versionen des BMW 2002 TIK als Renntourenwagen von Minichamps in Die Cast. Zunächst erscheint ein Wagen uni in weißer Lackierung für die Umbauer in der Baugröße 1:18. Es folgt ein Wagen mit grüner Nase, die Startnummer 10 von Hubert Hahne und Dieter Quester, mit der die beiden beim Großen Preis der Tourenwagen – offiziell die Sechs Stunden auf dem Nürburgring– 1968 siegten. Am Ende gewann BMW 1968 den Titel in der Herstellerwertung der sogenannten Division 3. Und die Bayern mussten sich mit Mercedes-Heckflossen und Elfern von Porsche kabbeln. Zudem baut Minichamps noch die Startnummer 87 aus Brünn ein Jahr später mit blauer Front. Damals fiel Hubert Hahne wegen defekter Einspritzung von Kugelfischer leider aus.
Das T in der Typenbezeichnung stand übrigens für Tourenwagen, das I für Injektion und das K für Aufladung via Kompressor oder Turbolader. Weiß dominiert in den Lackierungen der zweitürigen Tourenwagenmodelle in 1:18, die Minichamps in naher Zukunft auf den Markt bringen will. Eine Version von Minichamps ist ein komplett weißes Auto. Bei den Rennversionen gab es im Bereich der Nase und der vorderen Kotflügel farbliche Akzente, damit die Rennwagen damals in der Box eindeutig zu identifizieren waren. Die Power-02er haben einheitlich nur zwei Scheinwerfer im Grill und auch noch keine große Frontspoilerlippe an Bord. Die kam in Raten erst 1969 und dann noch größer 1970 an die BMW-Nase.
Die Rennmodelle mit geschlossener Karosserie rollen auf verchromten Speichenfelgen mit feinen Inlays und profillosen Slicks. Der Uniweiße hat andere Felgen. Die Vorderräder sind lenkbar konstruiert. Breite Backen in der genau richtig nachempfundenen Form machen den Einsatz der vorbildgerecht dimensionierten Formel-2- Bereifung möglich. Drinnen spendieren die Aachener ihrem Renner aus München Sportsitze und einen Überrollbügel. Stoßstangen gibt es weder vorne noch hinten. Das sparte beim Original Gewicht. Grill, Türgriffe, Frontscheinwerfer und Heckleuchten sind verchromt. Die Fensterrahmen und die Scheibenwischer zeichnet Minichamps ab Werk in hellem Silber nach. Die Flitzer tragen übrigens an der Front ein Nummernschild-ähnliches Blech, das mit „BMW 2002“ gedruckt ist. Dazu gibt es einen Fensterkeil als Blendschutz. Die Verkaufspreise liegen bei 129,95 Euro, Minichamps plant die Auslieferung für den September.