Unbekannt
· 23.06.2021
Von der Schrottgrube zum Oldtimer-Juwel: Der Lindner-Porsche 356 schreibt Geschichte, auch in 1:43.
Erfindungsreich und mit Improvisationstalent gesegnet waren die Autofans in der DDR immer. Anfang der Fünfziger schwärmten Knut und Falk Reimann für den Porsche 356. Beide Fahrzeugbaustudenten träumten aber nicht nur: Wohl auf einem Kübelwagen-Chassis, das sie in Berlin in einem Wald gefunden hatten, entstand eine viersitzige 356er-Kopie, deren Außenhaut aus Lkw-Hauben geformt war. Flugs fuhren beide zum Porsche-Stammsitz. Porsche selber war anfangs nicht gerade begeistert, doch dann spendierte der Chef höchstselbst Motorteile für einen passenden Antrieb des Lindner- Coupés mit genügend Temperament. Und in Dresden entstand eine Kleinserie von 13 Fahrzeugen. Eines davon rettete ein Wiener Jurist aus einer Schrottgrube und ließ es mit der Hilfe von Falk Reimann restaurieren.
Masterpiece bestellte davon eine 1:43-Version aus Resine, die schon seit längerer Zeit und in einer Auflage von 333 Stück auf dem Markt ist. Wie das komplett neu aufgebaute Original trägt der viersitzige Zweitürer nun eine hellblaue Metalliclackierung und hat dunkelrote Sitze, die Masterpiece mit silbernen Bügeln hinter der Lehne verziert hat. Die Proportionen der etwas bauchigen Karosserie haben die Entwickler stilsicher auf die Baugröße heruntergerechnet. Der Chromzierrat fällt originalgetreu recht bescheiden aus, und die verchromten Radkappen haben die richtige, sehr tiefe Wölbung. Bei unserem Fotomuster waren auch die Verarbeitung der Anbauteile und die Güte der Lackierung okay. Mit 89,95 Euro ist dieser etwas andere Porsche in 1:43 sicherlich erschwinglich.