Alfa Giulietta Veloce und Bertone 2000 GTV in 1:18 – Die Signorinas

Andreas A. Berse

 · 08.06.2022

Alfa Giulietta Veloce und Bertone 2000 GTV in 1:18 – Die SignorinasFoto: Blacky Schwarz

Ein Augenschmaus-Duo: Die Giulietta Veloce von Kyosho trifft das Handmuster des Alfa 2000 GTV von Norev in 1:18.

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Wenn man so unsagbar schön ist, muss man einfach rot werden. Die fantastische Giulietta Veloce von Kyosho trifft ihren ebenfalls in Rosso gewandeten Nachfolger GTV 2000 Bertone in 1:18 als Vorserienmuster von Norev. Was für atemberaubende Proportionen, welche Stilsicherheit, welch feine De - tails! Beide Alfa-Coupés hat Bertone gezeichnet. Die schmale Giulietta stammt aus der Feder von Giuseppe Scaglione, dem damaligen Chefdesigner der norditalienischen Formenkünstler.

Den Nachfolger, die Giulia, nennen die Fans nicht selten auch schlicht den Alfa Bertone. Da wir die Giulietta Veloce ausführlich in Heft 6/2021 vorgestellt haben, hier nur in aller Kürze die Fakten: Unser Modell stammt aus der zweiten, für Europa gefertigten Serie, die in Details wie Passungen noch einmal optimiert zum Kunden rollt. Lenkung, Türen und Hauben sind beweglich, der Haubenaufsteller vorne ist ein Traum, der 90-PSMotor verkabelt. Das grau-rote Interieur verströmt Luxus, und den Kofferraum belegen Reserverad sowie Batterie. Die Schiebefenster sind beweglich, Lack, Verarbeitung und Unterboden besser als beim Vorbild. Preis: 219,95 Euro. Basta!

Während die schmal taillierte Giulietta im Handel ist, verwöhnte uns Norev mit dem Alfa Romeo Bertone 2000 GT Veloce exklusiv als Handmuster. Von den 225.000 Bertone- Coupés waren nur rund 37.000 Stück 2000er GTV. Das Vorbild hatte mit 131 PS den stärksten Motor für eine Straßenversion dieses betörenden Zweitürers. Sofort ins Auge springen zwei Dinge: Die Franzosen liefern wieder einmal perfekte Proportionen. Schließlich erstellten sie in Frankreich von einem originalgetreuen Vorbild CAD-Daten für die Oberfläche. Die gesamte Entwicklung ging über den Aachener Schreibtisch des Alfa-Experten Sascha Voss, der in der deutschen Dependance von Norev arbeitet und die Projekte der Mailänder Marke profund betreut.

Zweitens schon erste Sahne: die Spaltmaße im Bereich der Türen und Hauben. Zudem werden die Scharniere bei Norev immer filigraner und nähern sich hier dem Zuschnitt von Autoart- Modellen an. Ähnliches gilt für die bereits perfekt eingesetzten Fenster mit Chromumrahmung vorne und hinten, den Chromstab an der BSäule und den heißgeprägten Rahmen für die Ausstellfenster. Der Kühlergrill trägt zwischen den runden Doppelscheinwerfern die acht Spangen mit einer Extraportion Grandezza. Für Stoßstangen, Rückspiegel, Scheibenwischer und auch die schimmernd eingerahmten, großen und eckigen Rückleuchten, die der 2000er ja exklusiv besaß, verdienen die Norev-Macher Applaus.

Der Zweiliter unter der Haube ist teilweise verkabelt, Zündkabel hat er allerdings nicht. Dafür stopft Norev den engen Motorraum exakt so voll wie beim rassigen Original und lackiert einige der zahlreichen Nebenaggregate per Schablone in Cremebeige und Blau. Ein kleines Technik-Wunderwerk sind die winzigen Scharniere der nach vorne öffnenden Haube. Wer die Fahrertür öffnet, der blickt auf ein sehr feingliedriges Dreispeichenlenkrad mit zwei winzigen Lenkstockhebeln links und gelbem Hupknopf samt Alfa-Emblem in der Mitte der Nabe, einen großen Tacho und Drehzahlmesser sowie vier weitere Uhren dazwischen. Holzeinlagen verzieren die Armaturentafel, die Sitze haben Kopfstützen, Schalt- und Handbremshebel sind ungewöhnlich lang geraten.

Neben dem Zigarettenanzünder haben die Formenbauer zwei Kippschalter angedeutet. Am grauen Dachhimmel sind die Sonnenblenden und auf der Beifahrerseite der Haltegriff in Schwarz aufgedruckt. Der Innenspiegel mit verchromter Reflektorfläche hängt an einem winzigen Fuß. Die Sitze mit Kopfstützen und die Rückbank zeigen eine feine Riffelung und trugen bei unserem Fotomuster Schwarz, die Einstellräder an den Lehnen außen hat Norev silbern bedruckt.

Die Türinnenteile sind fein graviert und tragen silberne Zierdrucke. Die gelochten Stahlfelgen besitzen Chromradkappen und ein unter der Lupe sauber lesbares Alfa-Emblem auf den winzigen Radnaben. Das findet sich originalgetreu auch über dem 2000er-Schriftzug oberhalb der Kofferraumhaube wieder. Der flache Kofferraum zeigt einen beflockten Teppichboden. Zusätzliche Details gefällig? Die zwei Chromleisten und die Gummidichtung für die Kofferraumhaube druckt Norev jeweils separat auf. Das ist in dieser Preisklasse einfach top.

Das Fahrwerk zeichnet die Neuheit aufmerksam nach. So ist deutlich am Chassis zu erkennen, dass die Vorderräder des GTV an doppelten Querlenkern hängen und hinten eine Starrachse an Längslenkern mit einem Reaktionsdreieck verbaut ist. Der gesamte Auspufftopf bildet ein separates Teil, das Norev in hellem Silber lackiert hat und originalgetreu einsetzt. Der Hersteller peilt als Verkaufspreis für seine Alfa Romeo Giulia GTV 2000 in 1:18 exakt 89,95 Euro an.

Der Liefertermin – die ersten Farben Rot und Grün gehen exklusiv an das Ravensberger Handelskontor – ist noch nicht fix, angepeilt ist der Oktober. Am Handmuster verändert wird noch der Druck auf der C-Säule – richtig statt des Kleeblatts ist hier eine stilisierte Schlange –, die Deko der Stoßstangenhörner, der silberne Druck unterhalb der seitlichen Fensterlinie und die Spur an der Hinterachse. Dann wäre der GTV 2000 von Norev nahezu perfekt und im Preis- Leistungs-Verhältnis vor allem eines: überragend.