Jörg Walz
· 15.07.2024
Der Käfer parkt vor einem schwäbischen Bauernhof, seine horizontblaue Lackierung glänzt in der Nachmittagssonne, der Himmel spiegelt sich im strahlenden Chrom – ein Bild wie anno 1957, als der VW 1200 mit „großer“ Heckscheibe als Neuwagen ausgeliefert wurde. Die Aufnahme zeigt die von ihren Proportionen her mustergültige Reproduktion des VW Käfer in 1:8 von Hachette. Das Modell misst rund einen halben Meter in der Länge und bringt gute fünf Kilo auf die Waage. Entstanden ist es in zweijähriger Bauzeit, weil die Teile – portionsweise verpackt – in insgesamt 100 Lieferungen kamen, vier Stück Monat für Monat.
Fast alle Bauteile werden miteinander verschraubt. Die Schrauben liegen den jeweiligen Baugruppen in kleinen Tütchen bei. In jeder Tüte ist stets eine Schraube mehr vorhanden als benötigt. Grund dafür ist die Größe der Schrauben, die durchaus von der Pinzette springen können – hat man hochflorige Teppiche, auf Nimmerwiedersehen.
So großartig Proportionen und Lackierung sind, so ärgerlich ist die empfindliche Verkabelung mit ihren fummeligen Steckverbindungen. en. Leicht ist ein Kabel gebrochen, die daran hängende Leuchte dann ohne Funktion. Doch wer beim Bau die notwendige Akribie an den Tag gelegt hat, freut sich über ein ebenso detailreiches wie gut gelungenes Modell eines Fahrzeugs, das Automobilgeschichte geschrieben hat. Nicht nur seine Baugröße ist eindrucksvoll.